Im Oktober 2006 nahm eine Prototypenanlage zur Herstellung von Bioerdgas / Biomethan den Dauerbetrieb auf. Im Rahmen einer Fachtagung in Lutherstadt Wittenberg konnten erste Ergebnisse am 27.10.2006 präsentiert werden.
Durch die Entwicklungsarbeiten von einem Jahr konnte bis Oktober 2007 die Prototypenanlage so weit optimiert werden, dass mit dieser Anlage eine Biomethananlage entstanden ist, die die künftig kleinste Serienanlage sein wird. Der Nachweis ist damit erbracht, dass auch mit kleinen Anlagen wirtschaftlich Biogas zu Biomethan aufbereitet werden kann.
Von der Firma MT-Energie GmbH & Co. KG wurde das in dieser Entwicklung steckende Potential erkannt. Die DGE GmbH hat die Lizenzrechte zum Bau und Vertrieb von Anlagen des BCM®-Verfahrens für den EU-Raum und Nordamerika an die MT-Energie GmbH & Co. KG vergeben.
Damit wird der Markt sowohl von der DGE GmbH als auch von der MT-Energie GmbH & Co. KG bedient. Im Rahmen des Lizenzvertrages erfolgte die Vereinbarung zum Bau einer Großanlage bereits im Dezember 2006. Nach technischer Abklärung bis März 2007 erfolgte parallel zur Optimierung des Prototypen der Bau der Großanlage für eine Leistung bis 600 Nm³/h Biogas. Auslieferung der Anlage war der 22.08.2007 und Inbetriebnahme der 15.09.2007. Eine Rekordbauzeit für technische Innovationen schon allein aus dem Grund, dass bei laufender Optimierung am Prototyp, dessen Ergebnisse für den Bau der Großanlage berücksichtigt wurden. Die Firma MT-Energie hat sich als der geeignete Partner aus dem Bereich der Biogasanlagenbauer bewiesen. So konnten die notwendigen Schnittstellen zwischen Biogasanlage und Biogasreinigung schnell passfähig gemacht werden.
Nach vorliegenden Aufträgen sollen bis Ende 2008 weltweit mindestens 10 Biomethananlagen nach dem Verfahren der Wittenberger Firma DGE GmbH errichtet werden. Damit sollen über 200 Mio. m³/Jahr zu Erdgas aufbereitet werden. Die Produktionsaufnahme bei der Firma MT-Energie erfolgt Mitte 2008. Die Firma DGE GmbH wird in Wittenberg die Zulieferungen aus Sachsen Anhalt organisieren und eigene Kapazitäten für eine Anlagenproduktion schaffen. Die nächste Biomethananlage wird von der DGE GmbH bereits im März 2008 an die Erdgas Zürich AG ausgeliefert. Danach sind Anlagenlieferungen "im Monatstakt" vorgesehen. Das Anlagengeschäft wird die örtliche Wirtschaftskraft stärken. Das vorhandene Potential ist so groß, dass dies ohne weitere Lizenzarbeit nicht bewältigt werden kann. Ab 2008 soll weiter ein "Nachrüstsatz" für vorhandene Biogasanlagen vor allem im kleinen Leistungsbereich ab 50 m³/h Biogas angeboten werden. Für das INNOGAS-Netzwerk war es sehr erfreulich, dass das Land Sachsen-Anhalt an allen zwei Tagen in Dessau präsent war. Das Land Sachsen-Anhalt hat sich zu der neuen Technik klar bekannt. Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Herr Schubert, hat sich persönlich vom hohen technischen Niveau dieser Veranstaltung überzeugt. Mit den Gästen aus China wurde spontan am nächsten Tag die Großanlage in Godenstedt (bei Bremen) besucht.
Mit Vertretern aus Brasilien, der Sulgas, wurde in den Verhandlungen zum Bau einer Biogasanlage mit Abscheidung von Methan zur Treibstoffnutzung und Kohlendioxid zur Verwendung in der Getränkeindustrie Übereinstimmung erzielt.
Mit der neuen Technik wird ein deutlicher Beitrag für den energiewirtschaftlichen Umgang mit Biogas geleistet. Das INNOGAS-Netzwerk will gemeinsam mit dem Land Sachsen Anhalt diese Technik im Jahr 2008 allen Interessenten präsentieren. Es ist sicher, mit dieser Technik hat die Wirtschaft in Sachsen Anhalt einen Technologievorsprung von mehreren Jahren. International beachtete Vorzeigeobjekte werden entstehen. Der Clou wurde auf der diesjährigen Veranstaltung nur angerissen und wird im nächsten Jahr präsentiert. Die INNOGAS-Netzwerker arbeiten an einem neuen Fermenterkonzept für die Biogasherstellung. Höhere Biogasausbeuten bis zu 20 % werden erwartet.
Von der DGE GmbH wurden in dieser Woche 3 Diplomarbeiten, mit denen technische Details untersucht werden, vergeben. Die Studenten sollen später auch im Unternehmen tätig werden.
Noch in diesem Jahr sind mit einem Partner aus Norwegen Lizenzvereinbarungen geplant, wo mit dem BCM®-Verfahren als Modell eine moderne Energieversorgung in Kombination von Strom und Gas ohne die bisherigen Spitzenlastverluste realisiert wird. Damit wird eine neue technische Lösung für eine internationale Aufgabenstellung präsentiert. Die internationale Gasindustrie hat die Schlüsselstellung des BCM®-Verfahrens voll erkannt und wird das Verfahren in seiner Komplexität anwenden.