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Wartezeiten offenbaren Scheitern der Gesundheitspolitik

(lifePR) (Heppenheim, )
Als geschmacklosen Aprilscherz bezeichnet Wolfram-Arnim Candidus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) e.V. die Reaktionen auf die am 1. April veröffentlichte Kölner Studie, in der nachgewiesen wird, dass Kassenpatienten länger auf Termine bei Fachärzten warten müssen als Privatpatienten.

"Das ist ein alter Hut und uns schon lange bekannt", erklärt der DGVP-Präsident. Mit völligem Unverständnis begegnet er der Tatsache, dass in der politischen Diskussion die völlig verfehlte Rationierungs- und Budgetpolitik diese Wartezeiten zu verantworten hat.

Die Schuld nun wieder auf die Ärzte zu schieben ist falsch. "Das belastet das Arzt- und Patientenverhältnis in unzumutbarer Weise. Die Politik hat die Ärzte und andere Institutionen und Berufsgruppen zum Verwalter des Mangels im Gesundheitswesen gemacht. Die Kassenpatienten warten nicht länger, weil die Ärzte für die Behandlung von Privatpatienten bessere Honorare bekommen, sondern weil die Ärzte für die Behandlung von Kassenpatienten zu schlecht oder oft auch gar nicht vergütet werden. Stattdessen haften die Ärzte mit ihrem Privatvermögen, wenn sie die Budgets überschreiten und werden von den Kassen mit Regressforderungen bedroht", meint Candidus.

Der DGVP-Präsident fordert die Bevölkerung auf, sich nicht gegen die Kassenärzte oder das private Versicherungssystem aufhetzen zu lassen. Candidus befürchtet: "Wenn nicht sofort diese unsinnige Rationierungspolitik aufgegeben wird, werden die Patienten - auch nach Abschaffung des privaten Versicherungssystems - noch längere Wartezeiten erleben und in Zukunft vermehrt auf eine wohnortnahe medizinische Versorgung verzichten müssen." Einsparpotentiale sieht Candidus als Patientenvertreter unter anderem im Abbau zeit- und kostenfressender Bürokratie, aber auch im verantwortungsbewussten Umgang der Patienten mit den Leistungen des Gesundheitswesens.
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