"Die Globalisierung der Märkte grenzt Menschen in Nord und Süd von sozialer Sicherheit aus. Angesichts der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich brauchen wir weltweit stärkere Anstrengungen für den Aufbau von Grundsicherungssystemen. Die Würde des Menschen und der Menschenrechtskanon sind die Grundlage dafür", so Danuta Sacher, Abteilungsleiterin Politik und Kampagnen bei "Brot für die Welt".
Nach Artikel 9 des internationalen Paktes für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte gehört es zu den staatlichen Pflichten, den Zugang zu sozialer Sicherheit zu gewährleisten und Sicherheitsnetze für Notfälle bereitzustellen. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat allerdings keinen Zugang zu einer ausreichenden sozialen Sicherung.
Ausgeschlossen sind vor allem die Armen in Entwicklungsländern. Bestehende Sozialversicherungssysteme gelten in der Regel meist nur für Beschäftigte mit ordentlichen Arbeitsverträgen (formeller Sektor). In den Entwicklungsländern arbeitet jedoch die große Mehrheit in vertraglich nicht abgesicherten, häufig prekären Verhältnissen im informellen Sektor. Auch fehlen in vielen Ländern Grundsicherungssysteme, die dazu beitragen, eine ausreichende Ernährung zu gewährleisten und das Überleben zu sichern.
"Die internationale und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sollten den Ausbau von Systemen der sozialen Sicherung künftig deutlich stärker unterstützen. Politik und Gesellschaft in den Entwicklungsländern stehen vor der Herausforderung, breitenwirksame Sicherungssysteme zu etablieren", betont Wilfried Steen, Vorstandsmitglied des EED. "Eine einseitige Ausrichtung auf privatisierte Systeme, wie die Weltbank sie durchzusetzen versucht, ist für uns und unsere ökumenischen Partnerorganisationen keine Lösung", erläutert Steen.