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Am 12. August ist Internationaler Tag der Jugend

Abschiebung integrierter junger Flüchtlinge ist unverständlich / Diakonie fordert Bleibeperspektive für junge Flüchtlinge in Ausbildung und Betreuung

(lifePR) (Stuttgart, )
„Junge Flüchtlinge, die in Einrichtungen der Jugendhilfe und in Gastfamilien untergebracht sind, müssen unbeschränkten Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung erhalten und vor Abschiebung geschützt werden“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. Für ihn widerspricht es dem Geist Christi, junge geflüchtete Menschen, die sich in Deutschland gut eingefunden haben, abzuschieben. Die Diakonie fordert dazu zum Internationalen Tage der Jugend am 12. August ein klares Bekenntnis der Landesregierung und stimmt darin überein mit anderen Sozialverbänden sowie Industrie und Handwerk.

Dieter Kaufmann ruft die Politik auch in Baden-Württemberg dazu auf, Verantwortung zu übernehmen: „Im vergangenen Jahr hatten wir eine Notsituation, die wir gemeinsam gut gemeistert haben.“ Jetzt gebe es junge Flüchtlinge, die in der Betreuung durch die Jugendhilfe ihre Integrationsfähigkeit gezeigt haben. „Für mich ist unverständlich, dass sich die Landesregierung weigert, diesen jungen Menschen einen Schutz vor Abschiebung zu garantieren, selbst wenn sie in Betrieben eine Ausbildung begonnen haben.“ Notwendig seien klare Bekenntnisse zur uneingeschränkten Integration junger Flüchtlinge. Dazu brauche es qualifizierte und bedarfsgerechte Angebote der Unterbringung und Betreuung junger Flüchtlinge nach den Standards der Jugendhilfe. Erforderlich seien zeitnahe Sprachkurse und Vorbereitungsklassen sowie gezielte sozialpädagogische Begleitung, damit die Integration in Schule, Beruf und Gesellschaft gelingen kann.

Das Land Baden-Württemberg hat vor wenigen Tagen mit halbjähriger Verspätung „Informationen zur jugendhilfe- und ausländerrechtlichen Behandlung“ junger Flüchtlingen herausgegeben. Darin wird zwar der besondere Schutz von unbegleiteten Minderjährigen und jungen Flüchtlingen betont, jedoch eine klare Bleibeperspektive für junge Flüchtlinge, auch wenn sie sich in Betreuung und Ausbildung befinden, vermieden. Ulrich Fellmeth, Leiter der Abteilung Kinder, Jugend und Familie im Diakonischen Werk Württemberg, fragt: „Wie sollen unsere Mitarbeitenden ihren zum Teil zwei Jahre lang begleiteten jungen Flüchtlingen begreiflich machen, dass wir sie selbst dann nicht vor Abschiebung schützen können, wenn sie alle Anstrengungen zur Integration unternommen haben und Betriebe bereit sind, sie auszubilden?“

Die Diakonie in Württemberg setzt sich mit vielen Angeboten für junge Flüchtlinge ein. An der Betreuung unbegleiteter Minderjähriger und junger Flüchtlinge beteiligen sich diakonische Einrichtungen der Jugendhilfe an über 50 Standorten in 26 Stadt- und Landkreisen. Die Angebote umfassen Plätze zur Inobhutnahme, der Hilfen zur Erziehung und Hilfen für junge Volljährige in Wohngruppen der Heimerziehung, des Betreuten Jugendwohnens, in Jugendwohnheimen, Internaten und Gastfamilien. Insgesamt erreichen rund 100 Einrichtungen der Diakonie in Württemberg rund 8.000 junge Flüchtlinge und Familien mit Unterbringung und Betreuung von rund 1.600 unbegleiteten Minderjähriger und junger Volljähriger in stationären Wohngruppen und Betreutem Jugendwohnen; in evangelischen Kindergärten und Schulen; in der Schulsozialarbeit, der Mobilen Jugendarbeit, in Familienzentren und bei der sozialen Betreuung in Gemeinschaftsunterkünften.

Den Internationalen Tag der Jugend am 12. August haben die Vereinten Nationen im Jahr 2000 eingeführt. Er macht auf die besondere Verantwortung aufmerksam, die Regierungen in der ganzen Welt für junge Menschen haben. Im Mittelpunkt stehen die Themen Bildung, Gesundheit, Armutsbekämpfung, Drogen und Jugendkriminalität. In Baden-Württemberg leben rund 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche.

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Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort "Diakonia" bedeutet "Dienst". Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für 1.200 Einrichtungen mit 40.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

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