Mehr als 85 Verträge für den Bundesfreiwilligendienst wurden seit 1. Juli mit diakonischen Einrichtungen in Baden und Württemberg abgeschlossen. Täglich kommen weitere hinzu. Anfragen für 2012 liegen auch schon vor.
Die meisten Interessenten sind unter 27 Jahren. Während in Baden die meisten Bufdis weiblich sind, überwiegen in Württemberg die männlichen Bewerber. "Dieses hohe Interesse von jungen Männern hat uns sehr überrascht", so Wolfgang Hinz-Rommel, im Diakonischen Werk Württemberg für Bundesfreiwilligendienst zuständig. In Baden möchte jede Dritte in den Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung und begründet den Bufdi-Wunsch damit, in dem Bereich später eine Ausbildung machen zu wollen. In Württemberg sind alle Arbeitsbereiche von der Kinder- und Jugendhilfe, über die Altenpflege bis hin zur Begleitung von Menschen mit Behinderungen gewünscht. Vor allem Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser bieten gleichzeitig Ausbildungsplätze in der Pflege bei sich an. Die meisten Bewerbungen kommen über das Internet.
Aber auch Menschen, die keine Arbeit haben und auch ab 40 Jahren, wollen sich als Bundesfreiwillige engagieren. Darunter sind auch Menschen, die bereits eine Erwerbsunfähigkeitsrente bekommen. "Viele Menschen fühlen sich ohne Arbeit nicht wohl", interpretiert Christiane Wörner, im Diakonischen Werk Baden zuständig für den Bundesfreiwilligendienst. Sie rät diesen Interessenten, vorher mit ihrem Rententräger zu sprechen, ob und welche Auswirkungen der Bundesfreiwilligendienst auf seinen Rentenanspruch hat.
So mancher Hartz-IV-Empfänger, der sich als Bufdi bewirbt, erhofft sich eine dauerhafte Arbeitsperspektive, ist die Erfahrung der Diakonie. Wieder andere nutzen den Freiwilligendienst als Schnupperphase in der Berufsorientierung. Soziale Einrichtungen, die mit Kindern arbeiten, freuen sich nicht nur über junge Leute, sondern auch über erfahrene Mütter, die dort Bufdi werden wollen und viel Erfahrung im Umgang mit Kindern haben.