Bereits 2005 hat die württembergische Diakonie dieses Projekt erstmalig durchgeführt. Die Idee ist, dass sich junge Menschen mit Hauptschulabschluss zwei Jahre sozial engagieren, meist in Alten- und Behinderteneinrichtungen. Während dieser zwei Jahre werden sie in mehrwöchigen Schulungsphasen auf den Realabschluss vorbereitet. Zudem unterstützt die Diakonie die jungen Leute durch Bildungsangebote und individuelle Begleitung. Die jungen Menschen bekommen freie Kost, ein monatliches Taschengeld von 220 Euro und sind sozial versichert. Durch diese Qualifizierung verbessern sich die beruflichen Perspektiven für die Absolventen deutlich, egal, ob sie sich wegen eines mittelmäßigen Hauptschulabschlusses oder einer gescheiterten Ausbildung beruflich neu orientieren wollen.
Nach zwei Jahren stehen die ersten 18 Freiwilligen kurz vor dem Abschluss. Die schriftlichen Prüfungen haben sie schon hinter sich. Im Juli finden die mündlichen Prüfungen statt. In der Zwischenzeit sind sie weiterhin in ihren Einsatzstellen aktiv. Damit bekommen erstmalig junge Menschen, die sich freiwillig engagieren, einen Schulabschluss als Gegenleistung. Das Land unterstützte die innovative Idee im Rahmen einer Initiative zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Baden-Württemberg ist das Bundesland mit den meisten FSJ-Freiwilligen, zurzeit über 5.700. FSJplus gibt es bisher nur in der Diakonie Württemberg. Es ist jetzt schon als Erfolg an zu sehen, obwohl die Prüfungsergebnisse noch nicht feststehen. Die Teilnehmer haben sich persönlich entwickelt und vielfältige soziale Kompetenzen erworben. Die meisten haben konkrete berufliche Perspektive, viele bereits Ausbildungsverträge in der Tasche, die meisten im sozialen Bereich.
Das FSJplus wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, aus Eigenmitteln der Diakonie und der Einsatzstellen finanziert. Näherer Informationen und Bewerbungsunterlagen unter www.fsjplus.de oder beim Diakonischen Werk Württemberg.