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Dieter Kaufmann als Vorstandsvorsitzender der Diakonie Württemberg eingesetzt

(lifePR) (Stuttgart, )
In seiner Predigt beim Einführungsgottesdienst sagte der 54-jährige Kaufmann, Diakonie sei für alle da, denen etwas fehle: Das könne Geld sein, aber auch ein gesicherter Aufenthaltsstatus. Als diakonischen Auftrag nannte der frühere Esslinger Dekan, "für die einzutreten, die nicht ins Bild zu passen scheinen". Die Diakonie lehre neue Sichtweisen, etwa über das soziale Lernen. "Da lebt man eine Woche mit behinderten Menschen zusammen und entdeckt: Zwar mag der eine nicht so gut rechnen können, der andere kann nicht sprechen. Aber dafür hat er eine unberechenbare Herzlichkeit, er kann mit den Händen sich besser ausdrücken als ich mich mit meinen Worten: Das ist eine Fülle, die einen überwältigt." Mit Jürgen Habermas forderte Kaufmann "ein Bewusstsein für die weltweit verletzte Solidarität, ein Bewusstsein von dem, was fehlt, von dem, was zum Himmel schreit, zu wecken und wach zu halten".

Beim Empfang lobte der Präsident des Diakonischen Werks Deutschland Klaus-Dieter Kottnik den neuen Vorstandsvorsitzenden als "Schwabe, der genau hinsehen kann, weil er (vor dem Theologiestudium). das württembergische Notariatsgeschäft gelernt hat". Kottnik freute sich über den Beschluss der Mitgliederversammlung, unter dem Dach der Diakonie Baden-Württemberg gGmbH mit der badischen Diakonie künftig noch enger zusammenzuarbeiten. Der Chef der Diakonie in Mitteldeutschland Eberhard Grüneberg hob das diakonische Profil als wichtiges Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb mit anderen Anbietern hervor. Das äußere sich zum Beispiel beim Gebet am Krankenbett. Ministerialdirektor Thomas Halder vom baden-württembergischen Sozialministerium nannte Kirche und Diakonie bei der Gestaltung des Sozialen "ebenbürtige Partner für den Staat". Weil die Herausforderungen an die Sozialpolitik immer größer würden, "brauchen wir die Diakonie mehr denn je". Oberkirchenrat Johannes Stockmeier, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Baden, betonte, dass die Diakonie "es der Sache der Stummen und Verlassenen schuldig ist", Angebote weiterzuentwickeln. "Zählen Sie auf die Diakonie Baden als herzhafte Schwester!" Mit "schwäbischer Zähigkeit und badischen Flötentönen" müsse man den Geldgebern "auf die Nerven gehen". Dass er auf die 40.000 Mitarbeitenden zählen kann, die Diakonie glaubwürdig in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern zu vertreten, sicherte Ulrich Maier, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen dem neuen Chef zu. Für die Liga der freien Wohlfahrtspflege hieß Diözesancaritasdirektor Johannes Böcker den neuen Diakonie-Chef herzlich willkommen. Böcker erwähnte, dass Dieter Kaufmann die Bekämpfung und Prävention von Armut und die Inklusion zu seinen Themen gemacht habe, womit er "zur Liga passt". Deren elf Verbände beschäftigen nach Aussage Böckers 180.000 Menschen in Baden-Württemberg für mehr Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität in der Gesellschaft.

Dieter Kaufmann ist Nachfolger von Oberkirchenrat Helmut Beck, der Ende August in den Ruhestand ging. Als Vorstandsvorsitzender ist Dieter Kaufmann Mitglied im Leitungsgremium der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, dem Oberkirchenrat. Im Diakonischen Werk Württemberg bildet er mit zwei weiteren Mitgliedern den hauptamtlichen Vorstand. Vorsitzender des dreiköpfigen ehrenamtlich arbeitenden Präsidiums, des Aufsichtsrats, ist Minister a. D. Frieder Birzele.
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