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Flächendeckende Palliativversorgung anstreben

Woche für das Leben: Kirchen lehnen Sterbehilfe ab

(lifePR) (Rottenburg/Stuttgart, )
Eine breitere Förderung der Hospizarbeit und einen flächendeckenden Ausbau der Palliativversorgung in Deutschland haben die beiden Bischöfe Gebhard Fürst und Frank Otfried July gefordert.

"Als Kirche ist es unsere Aufgabe, eine Kultur der Hilfe im Sterben zu pflegen und anzubieten", sagte Gebhard Fürst am Freitag (17. April) im Stuttgarter Hospiz St. Martin anlässlich der diesjährigen "Woche für das Leben". Menschenwürdiges Sterben und die Annahme des eigenen Todes seien abhängig von seelsorglicher, pflegerischer und medizinischer Zuwendung. Er unterstütze daher ausdrücklich den aktuellen Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Einführung eines "Gesetzes zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland".

Landesbischof Frank Otfried July rief dazu auf, Sterbebegleitung als Lebenshilfe zu verstehen und deshalb die Hospizarbeit viel stärker und breiter zu fördern als bisher. Es gelte ebenso, die Begleitung in Pflegeheimen zu verbessern, die palliativmedizinische Betreuung zu intensivieren und Patienten und Angehörige besser über palliativmedizinische Möglichkeiten zu informieren. "Dazu bedarf es auch ausreichender finanzieller Mittel - und der klaren Entscheidung, Sterbebegleitung für so wichtig zu erachten, dass diese Mittel auch zur Verfügung gestellt werden. Das wäre ein angemessenes Ergebnis auch der Debatte um assistierten Suizid", sagte July.

Bischof Fürst kündigte an, dass die Diözese sich in diesem Jahr in besonderer Weise mit Aktionen und Veranstaltungen zum Thema "Sterbebegleitung" und "Sterbehilfe" zu Wort melden wird. "Wir wollen einen orientierenden Beitrag zur aktuellen Debatte leisten, der die Sicht der Kirche zur Wahrung der Würde des Menschen bis zuletzt deutlich macht". Aktiver Sterbehilfe ebenso wie jeder organisierten Form der Hilfe zur Selbsttötung erteilte Bischof Fürst eine klare Absage. "Eine einvernehmliche Tötung ist die Resignation vor der Aufgabe des Bestehens im Sterben."

Landesbischof Frank Otfried July ergänzte: "Ich wende mich entschieden gegen die Verklärung des Suizids als Freitod - das ist er nie. Wir sind nicht frei in der Entscheidung zu sterben." Deshalb sei es unser christlicher Auftrag, gerade Menschen in ihrer Schwachheit, Krankheit und Sterblichkeit ihre unantastbare Würde erfahren zu lassen.

Die ökumenische Aktion "Woche für das Leben" dauert bis zum 25. April und steht unter dem Motto "Sterben in Würde".

Seit mehr als 20 Jahren steht die "Woche für das Leben" für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens und seinen Schutz in allen Lebensphasen. Sie will auf die vielfältigen Gefährdungen des menschlichen Lebens hinweisen und Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Schutzwürdigkeit des Lebens in allen seinen Phasen sensibilisieren. Die "Woche für das Leben" ist eine gemeinsame Aktion der Katholischen und Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie wird bundesweit am Samstag (18. April) in der evangelischen Kirche St. Katharinen in Hamburg eröffnet. Die landesweite Eröffnung erfolgt am Sonntag (19. April) mit einem Festgottesdienst in der evangelischen Schlosskirche Friedrichshafen.

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Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort "Diakonia" bedeutet "Dienst". Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für über 2.000 Einrichtungen und Dienste. Über 45.000 hauptamtliche Mitarbeiter und mehr als 35.000 Ehrenamtliche betreuen über 275.000 Menschen in Beratungsstellen oder Einrichtungen, in denen sie leben. Es sind Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 100.000 Menschen.

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