- Verleihung der Preise beim Jugenddiakoniefestival am Samstag (7. Juli)
- Insgesamt sind sechs Gruppen ausgezeichnet worden
Beim MachMit! Award 2012 haben jeweils den ersten Platz gewonnen das Jugendhaus Vierte Wand, kurz: ViWa, in Pliezhausen in der Alters-klasse 18- bis 25-Jährige und das Projekt Jongomero 15+ aus Friedrichshafen in der Altersstufe 13- bis 17-Jährige. Jede Gruppe erhält 2000 Euro Preisgeld. Der Jugenddiakoniepreis der Diakonie Baden-Württemberg wird an Jugendliche verliehen, die sich im sozialen Bereich ehrenamtlich engagieren. Unterstützt wird der Preis von der Stiftung Diakonie Baden, der Stiftung Diakonie Württemberg und dem Jugendradio bigFM. Insgesamt wurden 7000 Euro Preisgeld verteilt. Die Preise wurden gestern (Samstag, 7. Juli) beim Jugenddiakoniefestival in Wilhelmsdorf übergeben.
Eine zehnköpfige Jury mit Hans Blomberg, dem bigFM Morgenhans, und Johannes Seemüller, Sportredakteur des SWR Fernsehen, als Vertreter der Medien, Prof. Günter Rieger als Vertreter der Wissenschaft, zusätzlich Vertreter der Diakonie, des Landesjugendrings und jungen Freiwilligen aus dem FSJ oder Bundesfreiwilligendienst haben über die Vergabe entschieden. Sie lobte die Vielseitigkeit der eingereichten Projekte. Die Mitglieder waren überrascht, mit welch unterschiedlichen sozialen Themen sich die jungen Menschen beschäftigt haben. Am Wettbewerb konnte jede Gruppe von mindestens fünf Personen teilnehmen, die sich in Baden-Württemberg sozial engagiert. Ob innerhalb der Diakonie, in einem anderen Wohlfahrtsverband, in der Kirche, in der Schule, im Verein oder ganz selbst organisiert. Aus den insgesamt 38 eindrucksvollen Bewerbungen stachen sechs Projekte besonders hervor. Deshalb entschied sich die Jury, in beiden Altersklassen jeweils die Plätze eins bis drei auszuzeichnen.
Der Jugendclub ViWa aus Pliezhausen ist ein selbstverwaltendes Jugendhaus von Jugendlichen für Jugendliche. Das Projekt will Jugendliche und junge Erwachsene motivieren, selbst offene Jugendarbeit zu machen und eigenständig Angebote in der Jugendarbeit zu schaffen. So konnten bisher zahlreiche Jugendliche erreicht werden. Unter anderem trainieren diese eigenverantwortlich einmal die Woche eine Fußballmannschaft. Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Württemberg, findet, dass das Projekt die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Jugendarbeit mit sich bringt: "Die Kriterien bei der Auswahl der Gewinner des Jugenddiakoniepreises sind neben der Kreativität auch die Begegnung verschiedener Lebenswelten, die Nachhaltigkeit und die Originalität der Projekte. Das soziale Engagement der Gewinnergruppe kann nicht hoch genug eingeschätzt werden."
Den zweiten Platz belegt die Factory of Urban Arts e.V. aus Offenburg, die bereits zum vierten Mal ein Hip-Hop-Benefizkonzert zugunsten krebskranker Kinder an der Uniklinik Freiburg veranstaltet hat. Bei der Veranstaltung werden vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund eingebunden und musikalische Talente aus der Region gefördert. Der Leo-Club aus Weil am Rhein, der kleine Bruder des Lions-Clubs, hat sich durch das Engagement in verschiedenen sozialen Bereichen, zum Beispiel mit mehrtägigen Freizeiten mit Kindern suchtkranker Eltern, den dritten Platz verdient. "Wichtig ist dabei, dass die Aktionen nicht nur einmalig stattfinden, sondern als Dauerprojekt geplant sind. Verantwortung zu übernehmen und Erfahrung im Umgang mit benachteiligten Menschen zu sammeln, sind die Ziele der Gruppe", so Kaufmann.
In der Altersstufe der 13- bis 17-Jährigen können sich die Jungs und Mädels von Jongomero 15+ über den ersten Preis freuen. Das Projekt aus Friedrichshafen schenkt Kindern mit schwerkranken oder verstorbenen Angehörigen eine erlebnisreiche Zeit in einem Wildniscamp und ermöglicht ihnen die Ausbildung zum Naturmentor im Bereich Wildnispädagogik. Für Prof. Dr. Harald Rau, Chef der Zieglerschen, ist das ein Projekt mit Seltenheitswert und Zukunft: "Überzeugt hat das Projekt vor allem durch seine Außergewöhnlichkeit. Naturerlebnisse, wie sie in dieser Art gemacht werden, sind heute leider nur noch selten zu beobachten."
Die Junge Diakonie aus Kirchzarten belegt den zweiten Platz dieser Kategorie und hat sich zum Ziel gesetzt, diakonische Einrichtungen besser kennenzulernen. Deshalb besuchen die Teilnehmer neun Monate lang Einrichtungen in Deutschland und treffen sich, um über das Erlebte und andere Themen, wie zum Beispiel Gemeindeleben oder Leben im Ausland, zu diskutieren. Zum Abschluss der neun Monate treten die Jugendlichen eine Reise nach Schweden an, allerdings nicht nur, um dort die Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, sondern auch, um das soziale System dort besser kennenzulernen und Vergleiche zum deutschen zu ziehen.
Beim Projekt Jung trifft Alt! treffen sich die Jugendlichen des Sperlinghofes in Remchingen mit den Senioren des August-Kayer-Stifts in Pforzheim. Dabei lernen sowohl die Jugendlichen als auch die Senioren von einander. Jeder der Jugendlichen hat ein bis zwei Senioren als Bezugsperson. Gemeinsame Aktivitäten wie Backen, Basteln, Singen oder Spazieren gehen stehen auf dem Programm. Rau: "Über ein Zusammenleben von Jung und Alt wird viel in der Theorie gesprochen. Das Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies auch in die Praxis umzusetzen."
Der Preis wurde am Samstag 7. Juli 2012 beim Jugenddiakoniefestival in Wilhelms-dorf bei Ravensburg vom Chef der württembergischen Diakonie, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, und dem Chef der Zieglerschen, Prof. Dr. Harald Rau, übergeben. Moderiert hat das Mitglied der Jury, Hans Blomberg von bigFM. Nähere Infos finden Sie unter www.jugenddiakoniepreis.de.