"Es ist erfreulich, dass das Wohl der Betroffenen den Handelnden letztendlich wichtiger war als parteipolitisches Taktieren. Nun ist ein wichtiges Ziel erreicht worden, wofür die Diakonie sich immer eingesetzt hat", sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. Nachdem nun Personalschlüssel definiert seien (je ein Berater für 150 langzeitarbeitslose Erwachsene und je ein Berater für 75 langzeitarbeitslose Jugendliche/junge Erwachsene), brauche es rasch eine entsprechende Personalpolitik in den Jobcentern mit ausreichendem und qualifiziertem Personal, unbefristeten Anstellungen sowie gesicherten Abläufen für die Betroffenen.
Die Entfristung der 69 Optionsmodelle und die Erweiterung der Zahl von Optionskommunen, die diese Arbeit in eigener Verantwortung umsetzen können, hält Kaufmann für den richtigen Weg. Auch der Wegfall der getrennten Trägerschaft werde zu einer Vereinheitlichung der Gewährung von Hilfe beitragen und sei zu begrüßen. Für die Umsetzung fordert die Diakonie eine kommunalfreundliche Regelung. Es müsse ein Beirat vor Ort gegründet werden, der die regionale Arbeitsmarktpolitik festlegt, und mit allen Akteure auf dem Arbeitsmarkt, also Kammern, Gewerkschaften und Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, die Auswahl und Ausgestaltung der Eingliederungsinstrumente berät.
Noch unklar ist der Diakonie allerdings, wie mit dem neuen Instrument der Zielvereinbarungen gesteuert werden kann. Hier ist für Kaufmann eine rasche Präzisierung erforderlich. Die Diakonie geht in der Gestaltung einer Arbeitsmarktpolitik für Baden-Württemberg von einer stärkeren Rolle des Landes aus, bei dem künftig die Aufsicht über die Kommunen liegt.