Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen zeichnet sich ab, dass die Zahl der Ausbildungsbetriebe zurückgehen wird. Arbeitsagenturen, Handwerks-, Industrie- und Handelskammern signalisieren bereits: Es wird für viele Jugendliche deutlich schwieriger, eine Lehrstelle zu finden. Man rechnet mit einem Rückgang bei den neuen Ausbildungsverträgen zwischen fünf und zehn Prozent. Vor allem Jugendliche, die einen schlechteren Schulabschluss haben, die beeinträchtigt oder sozial benachteiligt sind, dürften es besonders schwer haben. Daher appellieren die Verbände auch an die Betriebe, die vielfältigen Unterstützungsangebote von Bund und Land in Anspruch zu nehmen. Damit handelten sie auch in ihrem eigenen Interesse, Fachpersonal für die Zukunft zu sichern.
Die Jugendphase ist von großer Bedeutung, ob und wie junge Menschen den sozialen und gesellschaftlichen Anschluss finden. Vor allem die berufliche Ausbildung ist eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige und gleichberechtigte soziale Teilhabe. „Dafür brauchen alle Jugendlichen allerdings auch die Chance auf eine Berufsausbildung“, so Caritas und Diakonie. In Baden-Württemberg verfügten im Juni 2020 beinahe 17.900 und somit 65 Prozent der unter 25-jährigen Arbeitslosen über keine abgeschlossene Berufsausbildung, eine Entwicklung, der nach Auffassung der Wohlfahrtsverbände entschieden entgegengesteuert werden muss.
Der Internationale Tag der Jugend am 12. August wurde 1985 von den Vereinten Nationen ausgerufen und soll an die Bedeutung der Jugend als weichenstellende Lebensphase erinnern. In diesen Zeitraum fallen die Pubertät und die Identitätsfindung sowie meistens auch der Abschluss der Schulzeit, der Beginn des weiteren Ausbildungsweges sowie die Trennung vom Elternhaus.