July zeigte sich dankbar für das hohe Maß an Engagement aus allen Kreisen der Bevölkerung in den Kommunen und Kirchengemeinden. "Wo neue Unterkünfte entstehen, bilden sich Freundes- und Unterstützerkreise. Allen, die sich hier engagieren, gebührt unsere Anerkennung und großer Dank." Deshalb, so July, verfolge er die Aufgabe, die Kirchengemeinden zu unterstützen: "Unsere Kirchengemeinden als Orte gelebter Gemeinschaft haben vielfältige Gelegenheiten zu unterstützen, Teilhabe zu verwirklichen und die Bereiche auszubauen, in denen Landeskirchen und Diakonie schon engagiert tätig sind." Wichtig sei, einen besseren Betreuungsschlüssel für Flüchtlingssozialarbeit zu erreichen. "Ganz besonders hinweisen möchte ich auf die Kosten für die Behandlung traumatisierter Flüchtlinge, deren vollumfängliche Übernahme mit einer gesonderten Regelung sichergestellt sein muss."
Für Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, hat der Flüchtlingsgipfel gezeigt, dass sich alle Akteure in Baden-Württemberg der Aufgabe, den vielen Flüchtlingen aus Krisenländern hier eine neue Heimat zu bieten, mit großer Ernsthaftigkeit stellten. "Flüchtlinge von Anfang an zu unterstützen, dass sie an der Gesellschaft teilhaben und ihre Potenziale einbringen können, das wird unser Beitrag als Diakonie sein, weil wir in jedem zuerst den Menschen sehen. Durch unsere intensiven Kontakte zu Kirchengemeinden können wir die Aufnahmebereitschaft in der Bevölkerung stärken. Durch das finanzielle Engagement der Landeskirche werden wir das ehrenamtliche Engagement in den Gemeinden unterstützen." Flüchtlinge, so Kaufmann, brauchten nicht nur Wohnung und Unterkunft, sondern vor allem Begleitung im Alltag, soziale Kontakte, Teilhabe an der Gesellschaft und Hilfe bei Überwindung ihrer schweren Erlebnisse.
Der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Baden, Urs Keller, sagte, das Land habe viele Aspekte aufgegriffen, die Kirchen und Wohlfahrtsverbände im Vorfeld des Flüchtlingsgipfels angemahnt hätten. So sei es eine zentrale Forderung der Diakonie gewesen, bessere Rahmenbedingungen für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge zu schaffen. Keller nannte hier insbesondere minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge. Sie seien oft traumatisiert und bedürften besonders schneller Hilfe. Das müsse gerade auch in den Landeserstaufnahmestellen gewährleistet werden. Ausdrücklich begrüßte der Chef der badischen Diakonie das Vorhaben der Landesregierung, die Kommunen mit einem Investitionsprogramm zu unterstützen. Es versetze Kommunen in die Lage, für eine bessere Unterbringung der Flüchtlinge sorgen zu können. Auch damit habe das Land eine Forderung der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände aufgenommen.