Baehrens fordert insbesondere Maßnahmen, um Alleinerziehende besser zu stellen und ihre Verarmung zu verhindern. Nach Berechnungen der amtlichen Sozialberichterstattung sind sie die am stärksten von Armut betroffene Gruppe. Über 60 Prozent der Alleinerziehenden mit zwei oder mehr Kindern leben in armen Verhältnissen oder haben ein Armutsrisiko. Mehr als zwei Drittel aller Alleinerziehenden in Baden-Württemberg sind trotz Berufstätigkeit von Armut betroffen. "Das ist umso bedenklicher, als inzwischen nachgewiesen ist, dass ein Aufwachsen in Armut für Eltern und Kinder negative Auswirkungen auf Bildungschancen, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe hat." Die bisherige Förderung von Bildung und Teilhabe sei viel zu kompliziert ausgestaltet und auch materiell zu gering ausgestattet. "Es ist darum überfällig, die vorhandenen Geldleistungen zusammenzuführen und sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzusetzen. Wir brauchen einen gesellschaftspolitischen Aufbruch hin zu familienfreundlichen Arbeitsplätzen und qualifizierten Ganztagesangeboten für Kinder unterschiedlicher Altersstufen", betont Baehrens.
Von der Landespolitik erwartet die Diakonie den weiteren Ausbau der Ganztagesbetreuung für Kinder zwischen dem ersten und zwölften Lebensjahr, den Ausbau früher Hilfen, ein dauerhaftes Landesprogramm für Familien und die Förderung beruflicher Ausbildung und Beschäftigung von Alleinerziehenden.