"Damit sich die Situation der Menschen in Syrien und im Irak langfristig und nachhaltig zum Besseren wendet, müssen wir in den Ländern etwas verändern, aus denen die Flüchtlinge kommen", sind der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, überzeugt.
Zu den laufenden Ausgaben in diesem Bereich hat die Evangelische Landeskirche in Württemberg im vergangenen Jahr zusätzlich 2,15 Millionen für die Flüchtlingshilfe bereit gestellt. Die Summe ist nicht zufällig entstanden. Da die württembergische Landeskirche 2,15 Millionen Mitglieder hat, wurde pro Mitglied ein weiterer Euro eingesetzt. Der Betrag ist zu Teilen in die Flüchtlingsarbeit in den Herkunftsländern und in Projekte und Aktivitäten in Württemberg geflossen. "Wir setzen uns mit Entwicklungsprojekten vor Ort dafür ein, den Menschen ein Auskommen zu ermöglichen, damit sie ihre Familien ernähren und ihre Kinder zur Schule schicken können", so July und Kaufmann. Das reduziere Gründe für Flucht und helfe auf dem Weg zum Frieden in Konfliktregionen. Außerdem unterstützten Landeskirche und Diakonie die Flüchtlingshilfe in Syrien und den Nachbarländern - beispielsweise durch den Aufbau medizinischer Versorgung und die Bereitstellung von Nahrung und Hygieneartikeln. Bewährte Kontakte zu Kirchen und Organisationen vor Ort erleichterten die konkrete Unterstützung.
July und Kaufmann appellieren an alle politischen Ebenen sowie Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Wirtschaft und Vereine. "Alle Verantwortlichen müssen gemeinsam darauf hinwirken, Flüchtlingen eine möglichst breite Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen." Die bereits vorhandene Willkommenskultur gelte es zu stärken und auszubauen. Flüchtlingsdiakone und Asylpfarrer seien stark gefragt, die Bereitschaft der Kirchengemeinden zur Hilfe groß und die Möglichkeiten vielfältig.
Bereits im Jahr 2013 hatte die württembergische Landeskirche über die laufenden Ausgaben hinaus zusätzlich 1,4 Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung gestellt. Die Hälfte davon floss in die Arbeit in Württemberg. Unter anderem wurden dabei die Flüchtlingsdiakonate in Heilbronn und Ulm sowie eine Stelle zum Ausbau der psychosozialen Versorgung von Flüchtlingen geschaffen.
Die Evangelische Landeskirche und die Diakonie in Württemberg schließen sich der am 20. Juni startenden ökumenischen Sommeraktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen" der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz an. Sie erinnern an die verzweifelte Lage der Syrer und Iraker und rufen zu Spenden für die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas International auf. Die Solidaritätsaktion geht bis 19. August 2015 (Tag der Humanitären Hilfe).
Spenden für Syrien und Irak:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin,
Spendenkonto 502 502 bei der Evangelischen Bank·
BLZ: 520 604 10,
IBAN: DE68520604100000502502·BIC:GENODEF1EK1
Stichwort: Humanitäre Hilfe Syrien/Irak