Schwester Margret gibt niemanden auf und sie geht auf die Straße, um ihre Klienten zu treffen. Sie ist Anlaufstelle für Wohnungslose, geht in die Diskos, um Jugendliche zu überzeugen, dass sie doch ohne Alkohol leben sollen, und berichtet in Schulen von ihren Erlebnissen. Das Fernsehportrait "Schwester Margrets Mission" von Thomas Hoeth hat die Jury überzeugt, weil es sehr einfühlsam, nah dran am Leben und an der Mission von Schwester Margret war. Der Bericht zeigt viele außergewöhnliche Bilder von der Arbeit mit Wohnungslosen und Suchtkranken und spart keine Themen aus. Selbst die Frage, wie es Schwester Margret mit Männern hält, wird aufgegriffen. Der Film ist im SWR-Fernsehen im Vorabendprogramm am 17. Juli 2009 gelaufen und mehrfach in anderen ARD-Anstalten wiederholt worden. Thomas Hoeth gewinnt den Diakonie-Journalistenpreis 2010 in der Kategorie Fernsehen.
Junge Männer haben kaum mehr Identifikationsfiguren in unserer Gesellschaft. In dem Beitrag "Die schwachen Halbstarken" treffen junger Männer aus unterschiedlichen Lebenswelten aufeinander: "Die einen sind Studenten und auf dem Sprung ins Leben. Die anderen sind Gefängnisinsassen. Sie sind bereits gesprungen - in die falsche Richtung, weshalb sie hinter Gittern gelandet sind", so werden sie im Beitrag vorgestellt. Und das große Thema ist, als Mann in unserer Gesellschaft zu leben bzw. zu überleben. Der Rundfunkbeitrag von Reinhard Baumgarten vom SWR hat die Jury überzeugt wegen des ungewöhnlichen Herangehens an dieses Thema und den vielen sehr unterschiedlichen O-Tönen aus dem Knast. Der Beitrag lief am 2. August letzten Jahres in SWR 2. Reinhard Baumgarten bekommt den Diakonie-Journalistenpreis 2010 in der Kategorie Hörfunk.
Ein Bürgermeister hat kein leichtes Leben - er kann schnell in Stress kommen. Und wenn er dann nicht auf sich achtet, dann kann er "ausbrennen" oder - wie es in neudeutsch heißt - ein Burnout-Syndrom bekommen. Der Beitrag "Stressjob Bürgermeister" von Heike Luettich vom SWR Frankenradio in Heilbronn erzählt von einem Bürgermeister, der dies erlebt hat. Und dieser Bürgermeister steht dazu und hat offen in der Gemeinde seine Situation kommuniziert und sich vorgenommen, einiges zu verändern. Die Jury hat das außergewöhnliche Thema und die Art der Darstellung überzeugt und das alles in knapp drei Minuten. Heike Luettich gewinnt den Diakonie-Journalistenpreis 2010 für Kurzbeiträge im Hörfunk.
Kinderschutz in Deutschland - eine schwierige Aufgabe. Ärzte, Sozialarbeiter und Hebammen arbeiten eng zusammen, damit die Kinder möglichst lange im familiären Umfeld leben können. Die Kinderschützer sind wachsam dabei - aber haben auch Angst vor dem Staatsanwalt und den Vorwürfen der Medien. Denn wenn es schief geht, dann ist das Jugendamt für einen nicht mehr wieder gut zu machenden Fehler verantwortlich. In dem Bericht "Wehe, wer sich einmal irrt" wird nach Meinung der Jury dieser Konflikt des Jugendamts zwischen überwachen und gewähren lassen hervorragend dargestellt. Viele unterschiedliche Geschichten werden in dieser Reportage für die Seite drei der Süddeutschen Zeitung vom 19. Juni 2009 dargestellt. Deshalb bekommt Felix Berth den Diakonie-Journalistenpreis 2010 in der Kategorie Print.
Die Jury des Journalistenpreises der Diakonie in Baden und Württemberg besteht aus Redakteuren, Wissenschaftlern und Vertretern der Diakonie. Der Preis wird 2010 zum achten Mal vergeben. Die Übergabe findet am 7. Oktober in Karlsruhe statt. Pro Kategorie ist der Preis mit 3.000 Euro dotiert, der Preis für Kurzbeiträge im Hörfunk mit 1.500 Euro.
Hinweis: Die gleiche Presseinformation wird auch von der Pressestelle der Diakonie Baden versandt