- Langzeitarbeitslosigkeit und Pflege als drängende Themen benannt
- Württembergische Diakonie zahlt in Fonds für ehemalige Heimkinder
Wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung bedingen sich gegenseitig - diese Überzeugung hat Sozialministerin Katrin Altpeter bei der heutigen Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks Württemberg geäußert. "Zum Sozialstaat gibt es keine Alternative." Als besonders drängende Themen nannte die Sozialministerin die Langzeitarbeitslosigkeit und die Pflege - in Übereinstimmung mit dem Vorstand des Diakonischen Werks Württemberg. Vorstandsvorsitzender Oberkirchenrat Dieter Kaufmann und Stellvertreterin Kirchenrätin Heike Baehrens freuten sich über den "Rückenwind durch das Land" auch beim Thema Inklusion für mehr Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung.
Oberkirchenrat Dieter Kaufmann beklagte fehlende bundespolitische Vorgaben zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. Auch die Sozialministerin bezeichnete die Langzeitarbeitslosigkeit als " große Sorge" der Landesregierung. Das angekündigte Landesarbeitsmarktprogramm soll Lücken im Fördersystem schließen. Der von der württembergischen Diakonie schon lange vorgeschlagene Passiv-Aktiv-Transfer zur Finanzierung von Arbeit wolle die Landesregierung in Modellen erproben.
Als "längst überfällig" bezeichnete Altpeter eine Reform der Pflegepolitik. Die Sozialministerin hält wie die Diakonie die gerade von der Bundesregierung beschlossene Erhöhung des Beitrags zur Pflegeversicherung für "zu wenig". Kirchenrätin Heike Baehrens: "Damit fangen wir gerade einmal die demografische Entwicklung auf, bekommen aber nicht die notwendige würdevolle Betreuung von demenziell Erkrankten finanziert."
In seinem Vorstandsbericht betonte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, dass diakonische Einrichtungen Vorposten der Kirche in der Gesellschaft und in den Gemeinden sind. "Diakonie ist Kirche, Kirche ist aber auch Diakonie, beides hängt voneinander ab."
Die Mitgliederversammlung der württembergischen Diakonie hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig ihre Beteiligung am bundesweiten Fonds für ehemalige Heimkinder beschlossen. Demnach werden 1,15 Millionen Euro für die Rehabilitation der Betroffenen und für die Aufarbeitung der Geschehnisse eingezahlt. Der Gesamtbeitrag soll in drei Raten in den Jahren 2012 bis 2014 aufgebracht werden.