Brot für die Welt rückt in der diesjährigen Spendenaktion die Überwindung von Hunger und Mangelernährung in Städten in den Mittelpunkt. In der Hoffnung auf ein besseres Leben ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Stadt. Dieser weltweite Trend gilt besonders für Entwicklungsländer. Brot für die Welt sammelt deshalb in diesem Jahr Spenden für Projekte zur gesunden Ernährung. Dafür steht der Brot für die Welt-Partner OLIPA-Odes in Mosambik. Er unterstützt Bäuerinnen und Bauern dabei, Genossenschaften zu gründen und ihre Produkte so zu vermarkten, dass sie ein ausreichendes Einkommen für sich und ihre Familien erwirtschaften können. Den Auftakt zur neuen Aktion in Baden-Württemberg bildet ein festlicher Gottesdienst am 26. November um 18 Uhr in der Stuttgarter Stiftskirche mit Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, Landesstelle Brot für die Welt, und Pfarrer Volker Erbacher, Ökumenische Diakonie Baden.
Weltweit sind mehr als zwei Milliarden Menschen mangelernährt, weil ihre Nahrung zu wenig Vitamine und Mineralstoffe enthält. Dieser „stille Hunger“ gefährdet besonders Kinder und hat oft lebenslange Folgen. Die aktuelle Spendenaktion steht deshalb unter dem Motto „Satt ist nicht genug – Zukunft braucht gesunde Ernährung“. „Gottes Vielfalt muss allen Menschen zur Verfügung stehen. Gesunde, vielfältige Ernährung ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit“, sagt Kaufmann. „Damit Lebensmittel für uns und andere gesund sind, muss die Politik in Deutschland und Europa Verantwortung für die internationalen Folgen agrarpolitischer Entscheidungen übernehmen.“ Es gelte, weltweit kleinbäuerliche Landwirtschaft und Kleinfischer verlässlich und nachhaltig zu fördern.
Die Förderkriterien seien Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Erhalt von Artenvielfalt, Pflege von Kulturlandschaften und der Erhalt nachhaltiger, regionaler Strukturen. „Dafür sollten die EU und ihre Mitgliedsstaaten mindestens zehn Prozent ihrer Entwicklungsetats zur Verfügung stellen.“
Erbacher fordert: „Damit die Familienbetriebe der Kleinbauern für ihre regional angebauten frischen Lebensmittel auch weiterhin Abnehmer finden, muss die Dominanz der großen Konzerne über den Anbau von Nahrungsmitteln bis zum Verbrauch zurückgewiesen und bäuerliches Engagement gefördert werden. Verlässliche Liefer- und Wertschöpfungsketten sind nötig, um die Nachfrage in den Städten und die Versorgung aus den ländlichen Regionen zu verbinden.“
Die zentrale Eröffnung der aktuellen Spendenaktion Brot für die Welt findet in Eisenach statt. Die ARD überträgt den Gottesdienst am 1. Advent um 10 Uhr live aus der Georgenkirche. Die Predigt hält die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann.
Brot für die Welt ist das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen. Gegründet 1959, fördert das Werk heute in mehr als 90 Ländern Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit. Die Kollekte an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag ist in evangelischen Kirchengemeinden traditionell für Brot für die Welt bestimmt.
Statement von Oberkirchenrat Dieter Kaufmann
Statement von Pfarrer Volker Erbacher