„Wir wollen mit unserem Spendenfonds Flüchtlinge, die bei uns in Württemberg angekommen sind und Nothilfe brauchen, unbürokratisch unterstützen“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Wer aus der Ukraine oder einem anderen Land in Württemberg angekommen ist, habe bei Diakonischen Bezirksstellen, der Migrationsberatung und bei der kirchlich-diakonischen Flüchtlingsarbeit hilfreiche Anlaufstellen. Auch diakonische Einrichtungen stellen Wohnplätze bereit und unterstützen mit Angeboten. Jetzt gibt es auch finanzielle Unterstützung im neuen Wohnumfeld.
Die Beantragung von Mitteln aus dem Fonds „Ankommen – Hilfe Ukraine und Flucht“ läuft über die bewährten Strukturen der rund 50 kirchlich-diakonischen Beratungsstellen, den Diakonischen Bezirksstellen (DBS). Die Mitarbeitenden prüfen, ob hilfebedürftigen Geflüchteten staatliche Hilfen zustehen oder sie dringend spendenfinanzierte Unterstützung brauchen. In erster Linie geht es um ergänzende und überbrückende existenzielle Hilfen zum Lebensunterhalt, aber auch – wo keine andere Finanzierung besteht – um medizinische und psychologische Unterstützung. Auch geflüchtete Menschen, die jetzt in Kirchengemeinden oder diakonischen Einrichtungen wohnen und eine Unterstützung dringend brauchen, können bei den DBS finanzielle Unterstützung beantragen.
Neben der Einzelfallhilfe sollen mit diesem Fonds auch Projekte zur Integration von geflüchteten Menschen eine Förderung erhalten können. Beispiele sind pädagogisch-integrative Angebote wie Spieletreffs, die Schulung von Ehrenamtlichen oder Begegnungsangebote für geflüchtete Menschen.
Mit dem Fonds ergänzt die Diakonie Württemberg ihre Hilfe in anderen Ländern über die Aktion Hoffnung für Osteuropa, die Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt.
Der Krieg gegen die Ukraine hat große Solidarität und Hilfsbereitschaft ausgelöst. „Das ist großartig und sehr erfreulich“, sagt Diakonie-Chefin Annette Noller: „Die Nothilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine darf aber nicht neue gesellschaftliche Konflikte schaffen, indem sich andere hilfesuchende Menschen ausgeschlossen fühlen.“ Deshalb sei der Fonds für geflüchtete Menschen aus allen Herkunftsländern aufgelegt. Noller ruft dazu auf, Minderheiten wie Roma aus der Ukraine sowie geflüchtete Menschen aus anderen Ländern gleichwertig zu behandeln. Auch erlebten derzeit viele russischsprechende Menschen und binationale Familien diskriminierende Situationen. „Sie werden unter Generalverdacht gestellt und stigmatisiert, manche trauen sich kaum noch russisch in der Öffentlichkeit zu sprechen, Kinder wollen nicht mehr zur Schule gehen. Das ist nicht hinnehmbar“, sagt Noller. Auch Menschen mit geringem Einkommen, Kunden der Tafelläden und Sozialkaufhäuser, die angesichts steigender Energie- und Lebensmittelkosten Existenznöte erleben, müssten gesehen und unterstützt werden.
„Als Diakonie sehen wir unsere Aufgabe darin, allen Menschen Unterstützung und Hilfe in Notsituationen zukommen zu lassen und soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Krisen zu fördern. Wir wollen Hoffnungszeichen durch konkrete Hilfen setzen, Ressourcen stärken und seelischen Trost spenden“, so Oberkirchenrätin Annette Noller. Mehr Informationen zu dem Fonds finden Sie hier.
Fonds „Ankommen – Hilfe Ukraine und Flucht“
Spendenkonto
Diakonie Württemberg
Evangelische Bank
IBAN: DE46 5206 0410 0000 2233 44
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ankommen