Vor allem in der Freizeitgestaltung (63 Prozent) und in Besuchsdiensten (47 Prozent) sind Ehrenamtliche aktiv, also in Bereichen, die für Hilfebedürftige ein Plus an Lebensqualität bedeuten. Sie setzen sich vorwiegend für ältere und behinderte Menschen ein. Ein Freiwilliger hilft im Jahr durchschnittlich mehr als 72 Stunden. Hochgerechnet auf 35.000 sind das fast 2,5 Millionen Stunden ehrenamtlichen Engagements pro Jahr. 39 Prozent engagieren sich mindestens einmal in der Woche.
Im Regelfall gibt es dafür kein Geld, aber die Mehrheit bekommt ihre Auslagen erstattet. Wert-schätzung in Form von Lob oder Anerkennung ist selbstverständlich (96 Prozent). In vielen Fällen gibt es zusätzlich kleine Geschenke oder Ehrungen.
Diakonische Einrichtungen sehen die Ehrenamtlichen als eine wichtige Stütze an. 83 Prozent der Einrichtungen sind überzeugt, dass Freiwillige der Arbeit neue Impulse geben. Nur fünf Prozent haben den Eindruck, dass Ehrenamtliche die Arbeitsabläufe durcheinanderbringen. Die meisten Einrichtungen sehen Freiwillige als eine Bereichung für den Alltag der Klienten (84 Prozent). 91 Prozent erleben, dass Ehrenamtliche gegenüber Betreuten eine andere Rolle einnehmen können als Festangestellte.
Falls Fragen anfallen, steht den Freiwilligen in 94 Prozent der Fälle mindestens eine Ansprechperson zur Seite. Rund 30 Prozent der Einrichtungen schult gezielt Hauptamtliche zur Koordination und Anleitung der Freiwilligen. 63 Prozent aller Freiwilligen werden systematisch in die Arbeit eingewiesen, 54 Prozent nehmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil. "Wer sich freiwillig für Menschen mit Behinderung, in der Pflege oder in anderen sozialen Arbeitsfeldern engagiert, braucht dafür Unterstützung und verdient Wertschätzung. Wir freuen uns, dass unsere Einrichtungen dies offensichtlich sehr ernst nehmen und Ehrenamtliche nicht als billige Arbeitskräfte einsetzen", so Heike Baehrens. Die württembergische Diakonie bildet seit zehn Jahren Ehrenamtskoordinatoren aus, die für die Anleitung Ehrenamtlicher qualifiziert werden. "Auch hier sehen wir uns bestätigt, dass dies der richtige Weg war und immer noch ist", so Baehrens weiter.