Die Idee hatte Rahel Boell. Die 17-jährige Konzertmeisterin des Jugendsinfonieorchesters, die auch als Solistin am Abend aufgetreten ist, hatte schnell das ganze Orchester dafür ge-wonnen. Gemeinsam haben sie das Benefizkonzert organisiert und dafür geworben. Unter-stützer wie die Evangelische Stadtkirchengemeinde oder die Jugendmusikschule Ludwigs-burg haben alle notwendigen Kosten übernommen oder ihre Räume kostenlos zur Verfügung gestellt haben. So konnte jeder Cent, der an diesem Abend gespendet wurde, direkt an die Diakonie Katastrophenhilfe weitergegeben werden. In der gut besuchten Stadtkirche be-geisterte das seit beinahe dreißig Jahre bestehende Jugendsinfonieorchester mit seinen künstlerisch wertvollen Darbietungen.
"Die Idee hatten die Jugendlichen. Wir Erwachsenen haben nur mitgeholfen, dass die Idee umgesetzt werden konnte. Sie waren mit großem Elan bei der Sache", so Ute Kabisch, die Leiterin des Orchesters. Eine Gruppe hat sich intensiv mit der Situation in Haiti und der Hilfe der Diakonie beschäftigt. Mit gebrochener Stimme beschrieb Jonas Steinmetz dann am Abend die Situation in Haiti. "Es ist unbeschreiblich schrecklich, so schrecklich, dass man es kaum glauben kann." Er bat die Besucher dringend um Spenden für die Opfer. "Denken Sie an die Menschen in Haiti. Spenden Sie, zeigen Sie Herz. Ihr Geld wird dort mehr gebraucht als hier."
Peter Ruf von der württembergischen Diakonie bedankte sich bei den jugendlichen Orches-termitgliedern. "Es ist beeindruckend, was Sie gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Im Namen der Opfer in Haiti danke ich für das Engagement." Die Diakonie Katastrophenhilfe steht dafür, dass die Hilfe direkt ankommt. Sie arbeitet mit örtlichen Partnern zusammen. "So können wir immer schnell und unbürokratisch helfen." Vor allem in der Region Jacmal im Süden Haitis ist die Diakonie tätig. Dort werden zurzeit 2.000 Familienzelte aufgestellt, damit 20.000 Menschen in der vor der Tür stehenden Regenzeit geschützt sind. Außerdem werden Werkzeugsets verteilt, mit denen die Betroffenen Trümmer wegräumen können. Wichtig sind noch medizinische Hilfen und die Versorgung von Kindern. Noch am Abend wurde das Geld gemeinsam gezählt. Die Jugendlichen waren überwältigt von den vielen Spenden. "Damit hätte ich nicht gerechnet", sagte ein Orchestermitglied. In einem Geigenkasten wurde der gesamte Betrag an die Diakonie übergeben.
Spendenkonto: Stiftung Diakonie Württemberg - Katastrophenhilfe Konto 84 84 84, EKK Stuttgart, BLZ 520 604 10, Kennwort: Haiti