In den Räumen des ehemaligen Kindergartens, einem großzügigen Haus mit zwei Stockwerken, begegnen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität, mit und ohne Handicap auf Augenhöhe. Im Erdgeschoss werden Haushaltswaren und Secondhand-Kleidung zugunsten der Einrichtung Welcome verkauft. An den runden Tischen zum gemeinsamen Essen und Trinken kann man sich auszutauschen und Spiele machen. Bildungsangebote wie ein Sprachkurs für Flüchtlinge, Musik und Bewegung sowie Beratung sind im ersten Obergeschoss möglich.
Dieses Engagement wird vom Fonds des Aktionsplans „Inklusion leben“ von Evangelischer Landeskirche und Diakonie in Württemberg mit insgesamt 85.000 Euro gefördert. Oberkirchenrat Dieter Kaufmann überreichte zwei Schecks: 55.000 Euro bekommt der Diakonieverband für Personalkosten, um „Welcome“ in den kommenden drei Jahren auszubauen zu können. Die Evangelische Kirchengemeinde kann mit 30.000 Euro die Teeküche einrichten, eine Induktionsschleife für Schwerhörige, eine Werkbank und eine gebrauchte Musikanlage anschaffen. Ehrenamtliche sollen fortgebildet werden, um künftig auch Tanz- oder Koch-Kurse anbieten zu können. Der Fonds „Inklusion leben“ unterstützt die Vielfalt in Kirche und Diakonie und will damit Menschen und Institutionen verändern. „Als Christen unterstützen wir Inklusion – dass alle Menschen sich beteiligen können und Unterstützung bekommen, wenn sie sie brauchen.“
Dekan Siegfried Jahn freute sich darüber, „dass es ein einladendes Haus geworden ist“. Ehrenamtlich hätten 18 Bauleute tatkräftig bei der Renovierung geholfen. Nun helfe die „beherzte Unterstützung“ von Landeskirche und Diakonie dabei, weiter Verantwortung zu übernehmen und eine Brücke in die Öffentlichkeit zu schlagen. Wolfgang Engel, Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands Schwäbisch Hall, nannte „Welcome“ ein herausragendes Beispiel für Quartiersentwicklung im ländlichen Raum, das Menschen aus unterschiedlichen Milieus zusammenbringt. Die Blaufeldener Bürgermeisterin Petra Weber freut sich über die „unverbindliche Möglichkeit, sich zu treffen und der Einsamkeit zu entgehen“ sowie über das überkonfessionelle Angebot, das die Kommune gerne unterstütze.