Ausdrücklich betonen die Oberkirchenräte Ulrich Heckel von der Landeskirche und Dieter Kaufmann von der Diakonie in Württemberg, dass „Einstellungen und eine Politik, die Fremdenfeindlichkeit schüren, von Angst aus Überfremdung leben, einseitig nationale Interessen betonen, ein nationalistisches Kulturverständnis pflegen und Grundfreiheiten in Frage stellen, mit einer christlichen Haltung nicht vereinbar sind.“
Sie rufen dazu auf, die Vielfalt aufgrund von Zuwanderung immer wieder neu zu gestalten und als ein gemeinsames „Wir“ zu buchstabieren. Als wichtige Themen nennen sie ein respektvolles Miteinander, freiheitliche Grundrechte und den Umgang mit Minderheiten und Schwächeren. Nach christlichem Verständnis sei jeder Mensch von Gott mit einer unveräußerlichen Würde ausgestattet, die „unter allen Umständen zu achten, zu schützen und zu verteidigen“ sei. Im deutschen Grundgesetz sowie im europäischen Recht habe dies seine gesetzliche Entsprechung gefunden.
An die Politik richten Heckel und Kaufmann erneut die Forderung nach legalen Zugangswegen für Schutzsuchende in Europa. Abschiebungen in lebensgefährliche Krisengebiete dürften nicht sein. „Die Sicherheit der Person darf nicht migrationspolitisch relativiert werden.“ Auch fordern sie den Gesetzgeber auf, Familienzusammenführungen rechtlich und materiell zu ermöglichen.
Heckel und Kaufmann rufen dazu auf, das Gespräch auch mit Menschen anderer Positionen zu führen und danken allen, die sich haupt- und ehrenamtlich für „ein wertschätzendes Zusammenleben in Vielfalt“ einsetzen.