Pünktlich zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August ist das Projekt LoBiN (Auf- und Ausbau von Lokalen Bildungsnetzen) landesweit an den Start gegangen. Neun ausgewählte Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg sind aktiv, um bis Ende 2016 modellhafte Bildungsnetze aus- und aufzubauen und zu erproben. Das Sozialministerium fördert anteilig Stellen in Isny, Reutlingen, Blaubeuren, Rottenburg, Sinsheim, Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd, Esslingen und Böblingen. Zielsetzung ist die bessere Vernetzung von Trägern der außerschulischen Jugendbildung und der Jugendsozialarbeit mit Schulen und kommunalen Einrichtungen. Die Diakonie Württemberg als Regiestelle hat ein Konzept für den fachlichen Austausch erarbeitet, begleitet und berät die Projektnehmer und übernimmt die administrative Abwicklung des Projekts. Die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung erfolgt durch die Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft.
"LoBiN ist für uns ein ganz wichtiges Projekt, weil es einen Meilenstein in der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit symbolisiert. Erstmals sind auf Landesebene Strukturen dafür geschaffen, dass außerschulische, schulische und zivilgesellschaftliche Träger zusammenarbeiten und insbesondere auch bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses begleiten und unterstützen," so Eva-Maria Armbruster, Stellvertreterin des Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg. "Die Diakonie setzt sich unter anderem dafür ein, dass Kinder und Jugendliche einen guten Start ins Leben haben. Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und individuelle Perspektiven."
Netzwerkpartner der Projektnehmer sind Vereine und kirchliche Träger, kulturelle Anbieter wie Kinos, Theater, Museen sowie staatliche und freie Schulen in den beteiligten Städten und Gemeinden. Ihrer aller Aufgabe ist es, durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen neue bedarfsgerechte Angebote für Kinder und Jugendliche zu entwickeln und Kindern und Jugendlichen die Zugänge zu diesen Angeboten zu erleichtern. Das Projekt LoBiN verknüpft außerschulische Aktivitäten mit schulischen Angeboten, greift Elemente aus dem Kultur-, Medien- und Sportbereich oder der Natur- und Erlebnispädagogik auf und fördert damit den Aufbau einer Bildungslandschaft von unten. Eine wesentliche Projektaufgabe ist es, Kinder und Jugendliche mit vielfältigen Beteiligungsformen in den Kommunen einzubinden. Von besonderem Interesse ist es herauszufinden, wie es gelingen kann, junge Menschen unterschiedlicher Herkunft, Voraussetzungen und Bildungsniveaus an der Entwicklung von Angeboten zu beteiligen und sie dafür zu gewinnen, teilzunehmen. Das Projekt wird damit einen Beitrag im Hinblick auf die Ausgestaltung der Angebotsstrukturen in den Schulen, insbesondere den Ganztagsschulen leisten.
Einzelprojekte entwickeln die lokalen Träger vor Ort gemeinsam mit den jungen Menschen. Beispiele für Einzelprojekte sind etwa: Thementage in Zusammenarbeit mit einem kommunalen Kino, Schulklassen und Filmemacher diskutieren im Anschluss an die jeweiligen Filme über deren Inhalte und zentrale Fragen; Theaterprojekte, in denen Schauspieler und Jugendliche zusammenarbeiten; eine Jugend-App, die Jugendlichen regelmäßig ein kommunales Thema vorstellt und zur Abstimmung einlädt etc.
Projektnehmer nach Städten/Gemeinden
Blaubeuren, Evangelisches Jugendwerk Bezirk Blaubeuren
Böblingen, Stadt Böblingen und Evangelisches Jugendwerk der Gesamtkirchengemeinde Böblingen
Esslingen, Stadtjugendring Esslingen e.V.
Isny, Stadtverwaltung Isny im Allgäu und Kinder- und Jugendarbeit Isny e.V.
Karlsruhe, Stadtjugendausschuss Karlsruhe
Reutlingen, Amt für Schulen, Jugend und Sport
Rottenburg, Diasporahaus Bietenhausen e.V. sowie das Kulturamt der Stadt Rottenburg
Schwäbisch Gmünd, Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd
Sinsheim, Stadtverwaltung Sinsheim