Ausführliche Informationen zum Programm der Sonderschau "Lernen zum Anfassen" finden Sie hier: http://www.didacta.de/...
Partner der Schulen
Im Didacta Verband der Bildungswirtschaft haben sich außerschulische Lernorte zusammengeschlossen, um die Zusammenarbeit mit Schulen und Kultusministerien zu vertiefen. Dabei sehen sie sich selbst als Partner der Schulen.
Außerschulische Lernorte schaffen Lernanreize und helfen bei der Realisierung von anschaulichem Unterricht. "Es geht uns neben der Vermittlung von Inhalten vor allem auch um das Erleben und Praktizieren von Lern- bzw. Arbeitstechniken. An außerschulischen Lernorten lernen Schüler durch unmittelbare Begegnung, sie lernen mit allen Sinnen - unterstützt von Experten. All dies öffnet Lernprozesse in Richtung Lebenswirklichkeit und fördert die Lernmotivation", sagt Michael Pries, Sprecher des Ausschusses Außerschulisches Lernen im Didacta Verband und Leiter Inszenierte Bildung in der Autostadt in Wolfsburg.
Sorgfältig arrangierte Lernangebote vermitteln Schülern auf eine besondere Art und Weise nachhaltige Eindrücke, wie es der Schulunterricht nicht leisten kann. "Wo Schule an ihre Grenzen stößt, können außerschulische Lernorte den Unterricht sinnvoll ergänzen", so Pries. Im Prinzip kann zwar auch die Bäckerei um die Ecke den Schülern vor Augen führen, wie man Brötchen backt, wie man sie anbietet, wie man kalkulieren muss oder wie man mit Kunden umgeht. Doch erfüllt sie allein schon dadurch die Kriterien eines außerschulischen Lernorts?
"Primärerfahrungen können Schüler auch in der Bäckerei sammeln. Doch Lehrer sollten sich stets fragen: Wie werden die Lerninhalte hier aufbereitet? Wer vermittelt sie? Und inwieweit passen sie auch in den Lehrplan?", erklärt Pries. Die außerschulischen Lernorte im Didacta Verband legen hohe Maßstäbe an ihre Angebote an. "Wir möchten zeigen, dass die Lernarrangements in unseren Häusern durchdacht und dicht dran sind am Stoff, und dass an unseren Lernorten ausgebildetes pädagogisches Personal arbeitet." Dabei gehe es gerade nicht darum, ein bestimmtes Produkt oder ein bestimmtes Unternehmen in den Vordergrund zu rücken. "Wir möchten wirklich Schulinhalte anschaulich gestalten", sagt Pries. Dafür entwickeln zahlreiche außerschulische Lernorte ihre Angebote gemeinsam mit Lehrern, Schulen und Kultusministerien.
Die Verbandsmitglieder möchten zudem Grundlagen und gemeinsame Qualitätsstandards für das Lernen an außerschulischen Lernorten in einer wissenschaftlichen Studie erarbeiten lassen. Fachlich fundierte Argumente für das außerschulische Lernen sollen schließlich auch zu einer flächendeckenden Anerkennung außerschulischer Bildungsangebote durch die Kultusministerien beitragen. Noch handhabt jedes Bundesland dies unterschiedlich. Während beispielsweise das phaeno und die Autostadt in Wolfsburg vom Land Niedersachsen als außerschulische Lernorte anerkannt sind, müssen andere um diesen Status kämpfen. Pries: "Die Vorteile der Anerkennung liegen auf der Hand: Lehrer können von den jeweiligen Kultusministerien über Stundenkontingente abgeordnet werden, um die außerschulischen Lernorte bei ihrer Programmentwicklung und der Abstimmung auf die schulischen Belange zu unterstützen. Außerdem findet der Besuch einer Schulklasse in der regulären Unterrichtszeit statt und nicht am Wander- oder Ausflugstag."
Ein Weg zur Anerkennung führt über gemeinsame Kommunikationsmaßnahmen, deren Ziel es ist, die Bildungsfunktion der außerschulischen Lernorte zu verdeutlichen. So wurde 2012 auf der didacta in Hannover die Sonderschau zum außerschulischen Lernen ins Leben gerufen, auf der sich die Besucher von der Qualität der außerschulischen Lernangebote überzeugen können. Nun erlebt die Sonderschau auch ihre Premiere am didacta-Standort Stuttgart.
(Der Artikel "Partner der Schulen" ist erschienen im didacta Magazin 4/2013)