Scherzhafterweise sagt man, in Bayern gehöre das Bier zu den Grundnahrungsmitteln. Dass dieses Grundnahrungsmittel immer teurer wird, scheint in der heutigen Zeit niemanden mehr zu Proteststürmen hinzureißen, geschweige denn auf den Bierkonsum verzichten zu lassen. Anders ist es beim Nahrungsmittel Ei. Da wird jeder Cent Preiserhöhung genau registriert und abgestraft. Nimmt man jedoch die Bierpreiserhöhungen in Relation zum Eierpreis kommen erstaunliche Zahlen zutage: Eine Maß Bier auf der Wies'n kostete 1950 1,60 DM, ein Ei im Lebensmittelhandel ca. 0,20 DM. Ein Ei, setzt man die Bierpreissteigerungsrate an, müsste demnach heute rund 2,25 Euro kosten.
Dass ein Ei nicht so viel kostet, sollte uns zu denken geben. Besonders über den Umgang mit den Erzeugern, den Legehennen. "Die Entwicklung im Sinne von 'bio für alle' wird auf falschen Wegen beschleunigt", so Walter Höhne, Vorstand der Biohennen AG. "Statt die Bioeier-Produktion in viele kompetente bäuerliche Hände zu legen und eine sinnvolle Preispolitik für die hochwertigen Produkte zu betreiben, werden nun auch Biobetriebe industrialisiert." Walter Höhne sieht darin einen Verrat am Biogedanken, der Tieren ein artgerechtes Leben verspricht.
Der regional orientierte Lebensmittelhandel ist ein Beweis dafür, ebenso wie der der Einstieg weiterer Handelshäuser," sagt der Biohennen-Vorstand, der sich mit diesen Marketingstrategien den Erhalt der traditionellen Landwirtschaft auf die Fahne geschrieben hat und zum anderen jedem Verbraucher die Möglichkeit eröffnen möchte, ein gutes bäuerliches Ei auch im LEH kaufen zu können.