Zu den besonderen Highlights der Sonderschau gehört "Bernd das Brot". Der skurrilsten und außergewöhnlichsten Figur des KIKA gelang es, Kultstatus in der Kinder- und Erwachsenenunterhaltung zu erlangen. So war es möglich, dass ein "sprechendes und meist deprimiertes Kastenweißbrot" im Jahr 2004 mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Eine weitere Attraktion der Ausstellung ist der berühmte "sprechende Koffer", das besserwisserische Reiseutensil aus der ZDF-tivi-Serie Siebenstein.
"Kinder müssen lernen!". Zur Ausstellung wird Frau Mahlzahn, der Albtraum aller Schüler, wieder das Regiment im Klassenzimmer übernehmen. Die despotische Drachenlehrerin aus "Jim Knopf und die wilde 13" wird auferstehen und ihre Schüler aufs Neue tyrannisieren. Natürlich darf auch das berüchtigte Sams der Puppenkiste ebenso wenig fehlen wie die Wasserquatschen, die Dergels und unzählige andere Figuren des berühmten Marionettentheaters. Auf über 65 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird es auch ein Wiedersehen mit dem Mumintal und seinen merkwürdigen Bewohnern geben. Der gesamte Lebensraum von Mumin, Snorkmädchen, Schnüfferl & Co. aus der TV-Serie von 1958 wird hier detailgetreu nachgebaut.
Die Verbindung von Puppentheater und wissenschaftlichen Sachverhalten ermöglicht ein interdisziplinäres, fachübergreifendes Ausstellungskonzept, das Erwachsene und Kinder gleichermaßen begeistern wird. In Kooperation mit dem berühmten Senckenberg-Museum in Frankfurt/M. und den Naturkundemuseen Berlin und Augsburg werden Exponate zu den wilden Kreaturen der Urzeit gezeigt. Von Jahrmillionen alten Fossilplatten mit Saurier-Skeletten, einem Tyrannosaurus-Rex- Zahn, einer Saurierkralle, Röntgenaufnahmen von Sauriern bis hin zu versteinerten Regentropfen reicht die Bandbreite.
Eine Installation mit einer vollständig erhaltenen, 45 Millionen Jahre alten Stechmücke im Bernstein wird erneut die Spekulationen nähren, ob man Dinosaurier mit moderner Technologie zurück ins Leben rufen kann. Die Antwort darauf findet man in der Ausstellung. Lebende Saurier gibt es heutzutage nur noch in der Puppenkiste, so liegt der irrwitzige Vergleich zwischen den prähistorischen Wesen und dem Urmel nahe.
Wilde, expressionistisch anmutende Puppentheaterfiguren, Leihgaben aus London, Basel oder New York, beweisen eindrucksvoll, dass das Spiel mit Figuren keine Randerscheinung, sondern eine eigene Kunstform darstellt.
Mit Frank Soehnle, Stefan Fichert, Susanne Foster und Stefan Wilde sind in der Ausstellung auch deutsche Puppenspieler von Weltrang vertreten, deren Figuren so verblüffend lebendig wie gruselig und surreal wirken.
Die amerikanische Malerin und Performancekünstlerin Lisa Goldfarb wird zur Ausstellung eine farbenprächtige Chamäleon-Puppen-Parade präsentieren, die bisher nur in New York zu sehen war. Eigens für die Sonderschau reiste die Künstlerin mit ihrer Chamäleon-Puppe "Chammy" durch die USA, um das Amerika des 21. Jahrhunderts kennen zu lernen. Während der Reise entstanden unzählige kuriose und umwerfend komische Fotos. Sie zeigen Chammy posierend vor berühmten amerikanischen Wahrzeichen oder mit wildfremden Menschen, die sich mit der Puppe fotografieren ließen. Fotoserien, Reiseberichte und die kosmopolitische Chamäleon-Puppe kann man in der Ausstellung bestaunen.
Mit hochwertigen Exponaten, spannenden Geschichten und einem Link zur Naturwissenschaft heißt das erfolgreichste Puppentheatermuseum Europas kleine und große Gäste zu seiner wildesten Ausstellung willkommen.