Es ist eine ganz offizielle Deutsche Meisterschaft, ausgeschrieben nach den Kriterien der "Deutschen Landesschafzuchtverbänden". Dabei wird es den Linzgauer Schafen an die Wollen gehen. Rund tausend Schafe stehen alleine dafür bereit. Linzgau-Schäfer Florian Gulde hat sie extra im Frühjahr nicht geschoren. Denn um den Deutschen Meister zu ermitteln, müssen die Tiere den Wettbewerbern genügend Wolle bieten. Dabei geht es nicht nur um den schnellen Schnitt, sondern auch um eine glatte Rasur und vor allem um eine pflegleichte - vor allem für die Schafe!
Über 60 Schafscherer haben sich gemeldet, sie alle werden von jeweils drei Richtern während ihrer Rasur genau beobachtet. Denn wirkliche Profis benötigen gerade mal zwei Minuten um ein Schaf zu scheren. Aber, und darauf achten die Richter, dem Schaf darf dabei kein Leid zugefügt werden, und ihre Haut muss danach wirklich frei von allen Wollhaaren sein.
Dass die Schafe im Linzgau, wie in der Toskana, so beliebt sind, liegt an der Kulturlandschaft, die beide Regionen bieten. Für Landmaschinen unzugängliche Bergkuppen, Berghänge oder Feuchtgebiete, sowie idyllische Streuobstwiesen und extensiv bewirtschaftete Naturräume bieten den Schafen ihre natürlichen Weideflächen. Es ist ein Genuss durch diese Landschaft zu streifen, und auch ein Wohlgeschmack diese Früchte zu genießen. In diesem Sinne stehen währen der Schafschur-Meisterschaft auch fast ausschließlich Schafsspezialitäten auf dem Speiseplan, von der Lammwurst bis zum Lammburger.
Die Schafschurmeisterschaft findet am Samstag/Sonntag, 22./23. August in dem Ortsteil Grasbeuren/Buggensegel bei Salem statt.