Künstler und Historiker beleben die alten Mauern
Das Schloss Salem hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Die alten Mauern beherbergen heute das Eliteinternat Salem, sowie den Markgraf von Baden und sein großes Weingut, zusätzlich viele Touristenattraktionen. Doch den Grundstein für das alte Schloss hatten vor über 1000 Jahren Mönche gelegt. Ein spannungsreicher Bogen von der Gründung des Klosters, bis zur heutigen Touristenattraktion. Am kommenden Wochenende, vom 24. bis 26. September soll die Geschichte mit einem bunten Programm belebt werden, mit Künstlern und Historikern.
Der Spaß beginnt für die Kinder schon am Eingang. Zuerst werden sie eingekleidet: Weißes Langhemd, schwarze Schärpe. „Cool“, erkennt Johannes sofort, „fast wie ein Lätzchen!“ – „Ja, stimmt“, lacht die junge Schlossführerin, „genau, damit haben die Mönche ihr weißes Hemd vor Schmutz und Dreck geschont.“
Geschichte kann langweilig präsentiert werden, aber auch spannend. Mit der „Kinder- und Familienführung im Mönchsgewand“ bietet das Schloss Salem eine ganz besondere Entdeckungstour durch das ehemalige Kloster. Nur zuhören und gucken, das haben die Verantwortlichen bald gemerkt, ist für Kinder langweilig. Deshalb werden auch an diesem Sonntag, während den Zisterziensertagen, die Kinder auf eine eigene Entdeckungstour durch das alte Kloster mitgenommen.
Zusätzlich wird eine Klosterschreibstube und die Stuckwerkstatt im Marstall den Besuchern das Leben während der Klosterzeit in Salem vor Augen führen. Ein Höhepunkt bietet das Berliner Ensemble „Vox Nostra“ mit der Aufführung klösterlicher Musik des 1054 komponierten „Salve Regina“.
Kolloquium
Das Kolloquium ist nicht nur für Kenner der Geschichte. Salem gehörte zu den freien Reichsabteien im Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen. Reichsabteien gab es seit karolingischer Zeit und sie besaßen nicht nur Einfluss auf einen einzelnen Klosterort sondern auf eine ganze Region. Erst die Säkularisation im Jahre 1803 unterband diese Art von kirchlicher Macht.
Den Verkauf von Kloster und Schloss Salem an das Land Baden-Württemberg nimmt jetzt die „Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ zum Anlass, die Geschichte des Monumentes genauer unter die Lupe zu nehmen. So entstand die Idee eines Kolloquiums, das gemeinsam mit der Charte Européenne des Abbayes et Sites Cisterciens und der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein ausgerichtet wird.
Im Anschluss an die wissenschaftlichen Veranstaltungen erwartet die Teilnehmer ein buntes Programm: Orgel, Weinprobe, Vokalmusik und am letzten Tag eine „Sonntagsmatinée“, bei der der Bernhardzyklus im Kreuzgang im Mittelpunkt steht.
Das ausführliche Kolloquiumsprogramm steht unter: www.salem.de.