Die Post will vor der vom Bundesrat geplanten Marktöffnung bestehende Nachteile im Wettbewerb beseitigen. Dazu gehört auch der ausserhalb ihres Kerngeschäftes liegende Bereich Reinigung und Unterhalt. Ein Problem bildet dabei vor allem die im Vergleich mit der Konkurrenz fehlende Flexibilität im Anstellungssystem unter dem heutigen GAV Post.
Die bestehenden Konditionen des GAV führen dazu, dass die Kosten für die Reinigung bei Service House wesentlich höher liegen als im Markt.
Verschiedene Lösungsansätze Die Post will ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Perspektive bieten und den Bereich Service House mittelfristig konkurrenzfähig machen. Deshalb bevorzugt sie eine Lösung innerhalb des Konzerns, wie sie im GAV vorgesehen ist und bereits mehrfach mit den Gewerkschaften umgesetzt wurde. Das beinhaltet konkret die Auslagerung dieses Geschäfts in eine Konzerngesellschaft. Der für solche Fälle vorgesehene Gesamtarbeitsvertrag wird übernommen und mit einer Anschlussvereinbarung werden branchenspezifische Anpassungen geregelt. In diesem Zusammenhang festzuhalten ist, dass beinahe alle europäischen Postgesellschaften ihre Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten komplett an externe Firmen vergeben haben.
Die Post will mit den Gewerkschaften in den nächsten Monaten Gespräche führen, mit dem Ziel, bis Mitte Jahr über das weitere Vorgehen beschliessen zu können.
Service House erbringt mit 2450 Mitarbeitenden beziehungsweise 850 Vollzeitstellen umfassende Dienstleistungen in den Bereichen infrastrukturelles Gebäudemanagement, technisches Gebäudemanagement sowie technische Dienstleistungen primär zu Gunsten der Post. Mit einem Umsatzvolumen von 120 Millionen Franken und einer betreuten Gebäudefläche von rund zwei Millionen Quadratmetern gehört Service House zu den fünf bedeutendsten Anbietern von Facility-Management-Dienstleistungen in der Schweiz. Die Mitarbeitenden unterstehen dem GAV Post sowie dem GAV Aushilfen.