Die vom Marktforschungsinstitut IHA-GfK bei 700 Privatpersonen und 300 Firmenvertretern in der ganzen Schweiz durchgeführte Umfrage zeigt, dass die neuen Kommunikationsmittel E-Mail und SMS bei der Bevölkerung und im Geschäftsalltag einen festen Platz gefunden haben. Drei Viertel aller Schweizerinnen und Schweizer besitzen eine E-Mail-Adresse. Sie erhalten durchschnittlich 18 E-Mails pro Woche und bedienen sich selbstverständlich der neuen Kommunikationsmöglichkeiten. Nur zehn Prozent der Befragten geben an, sich überfordert zu fühlen.
Kommunikationstypen
Solche überforderte Menschen finden sich laut der Umfrage vor allem in ländlichen Gegenden sowie im Tessin und der Westschweiz, sie sind eher weiblich und über 50 Jahre alt. Der typische E-Mail-Schreiber ist männlich, unter 30 Jahre alt und voll berufstätig. Die typische Briefschreiberin ist weiblich, 50 Jahre oder älter und nur teilweise oder gar nicht erwerbstätig. Nur gerade ein Prozent der Befragten würden zur eigenen Hochzeit per E-Mail einladen. Auch für eine Liebeserklärung finden nur rund zwei Prozent der Befragten das E-Mail das passende Medium. Bei Kontoauszügen und Lohnabrechnungen liegen die entsprechenden Werte mit 9 beziehungsweise 16 Prozent überraschend tief.
In den kommenden fünf Jahren rechnen rund drei Viertel aller Befragten mit einem Rückgang oder einer Stagnation des Briefvolumens. Der grösste Teil der befragten Privatpersonen rechnet mit gleich viel empfangenen Briefen. Die Hälfte der Marketingchefs der Unternehmen rechnet mit einem Rückgang. Als wichtigster Vorteil des Briefes wird sein Persönlichkeitscharakter genannt, der Versandpreis ist der am häufigsten genannte Nachteil.
Rückgang Briefvolumen
Der Umfragetrend findet seine Bestätigung in den Zahlen von PostMail: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 5,117 Milliarden Sendungen zugestellt, das ist ein Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Überproportional ist der Rückgang bei adressierten Sendungen, vor allem die teureren A-Post-Sendungen werden vermehrt durch E-Mails ersetzt. Die Marktöffnung für Briefe über 100 Gramm am 1. April 2006 ist hingegen noch kaum spürbar. PostMail geht von weiter sinkenden Mengen aus und rechnet bis 2010 mit einem weiteren jährlichen Rückgang von etwa 1,5 Prozent.
Die neuen Technologien sorgen zwar für einen Mengenrückgang, sind aber gleichzeitig eine Chance zur Verbesserung des Angebots und zur Schaffung neuer Dienstleistungen. PostMail hat bereits über 100 Dienstleistungen im Angebot. Zentral sind hierbei die Geschäftskunden, die 85 Prozent des Umsatzes ausmachen: PostMail druckt und verpackt deren Sendungen selber, sucht die Adressen zusammen und stellt das Mailing auf Wunsch taggenau zu. Der Kunde kann sogar Schulungen im Direct Marketing besuchen. Elektronische Frankierlösungen mit Selbstdruck und automatischer Abrechnung oder gesetzeskonforme Archivierungslösungen sind weitere bestehende Angebote. In Zukunft werden diese noch erweitert und verfeinert. Der Kunde erhält dadurch umfassende Lösungen aus einer Hand und kann sich auf seine Kerntätigkeiten konzentrieren. PostMail will mit diesen Dienstleistungen profitabel entlang ihrer Wertschöpfungskette wachsen. Damit wurde bereits viel geleistet und die vom Bund geplante weitere Öffnung des Briefmarktes antizipiert.
Dienstleistungen erweitern Der neue Leiter von PostMail, Michel Kunz, will PostMail aber noch fitter für den Markt machen. Das Leistungsangebot in den bestehenden Märkten wird verbessert, kundengerechte Annahme- und Zustellmöglichkeiten werden weiterentwickelt und der traditionelle Briefmarkt wird mit neuen Technologien verknüpft. So können beispielsweise mit „A-Post Plus“ auch Briefe per Track & Trace verfolgt werden. Auch die Zustellung soll in Zukunft flexibler werden, sodass den Kunden die Sendungen dahin geliefert werden, wo sie sich jeweils aufhalten.