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Kooperation und Führung...

(lifePR) (Neuss, )
…ein Thema des Alltags in den Betrieben – aber wird es wirklich verstanden in seiner zwischenmenschlichen Dimension? Wir glauben nicht, deshalb haben wir uns damit einmal ausführlicher beschäftigt.

Schon Aristoteles bezeichnet den Menschen als „zoon politicon", als ein auf Gemeinschaft ausgerichtetes Wesen. Für Adler ist das Gemeinschaftsgefühl der zentrale Begriff in seiner Individualpsychologie – die modern ausgedrückt im Grunde eine „systemische Interaktionspsychologie" ist . Alles rein theoretische Betrachtungen? Nun, die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung belegen, dass kooperatives Verhalten emotional belohnende Auswirkungen auf den Menschen hat.

Kooperativ steht dabei für ein Miteinander, dass von echter Anerkennung und Wertschätzung geprägt ist. Menschliche Wahrnehmung und die Bewertung des Wahrgenommenen im Limbischen System des Gehirns manifestiert sich in biologischen Reaktionen, d.h. der Mensch produziert Motivations-Botenstoffe, wenn er positive Rückmeldungen von anderen Menschen erhält.

Bezogen auf Mitarbeiterführung könnte dies bedeuten, dass Vorgesetzte, die nachhaltig erfolgreich sein wollen, sich von verschiedenen Führungsstilen verabschieden müssen. Gemeint sind insbesondere die - scheinbar humorvoll umschrieben - doch nur die De-Motiviation der Betroffenen zum Ausdruck bringen, z.B. management by champignon, management by helicopter, management by Robinson und so weiter.

Mit schöner Regelmäßigkeit werden neue Techniken, Verfahren und Rezepte ausgelobt, die durchschlagenden Erfolg in der Mitarbeiterführung bringen sollen. Dies geht einher mit einer immer stärker steigenden Informationsflut, die als Vermehrung des Wissens bezeichnet wird.

Man geht davon aus, dass sich das Wissen von 1800 bis 1900 verdoppelte, von 1900 bis 2000 bereits verzehnfachte, und dass inzwischen etwa alle 4 Jahre eine Verdopplung stattfindet, in einzelnen Bereichen wie z.B. IT noch schneller. Aber bringt uns diese Wissenvermehrung gerade zum Thema Menschenführung wirklich weiter oder können wir „alte" Verhaltenweisen nutzen?

Der Mensch blickt auf etwa 2 Millionen Jahre Entwicklungsgeschichte zurück, in seinen vormenschlichen Entwicklungsstufen noch einige Millionen mehr. Und noch heute arbeitet der moderne Mensch mit diesem im Laufe der menschlichen Evolution erworbenen Rüstzeug.

Dazu gehört zweifelsfrei die Kooperation. Diese hat sich im Laufe der Entwicklung des Menschen als äußerst vorteilhaft erwiesen, so sehr, dass sie vom Gehirn mittels Ausstoß von Glückshormonen belohnt wird. Der Mensch ist auf Kooperation angewiesen und von seinen Anlagen her als soziales Wesen auch zur Kooperation bereit.

Selbstverständlich kann er aber auch ein anderes Verhalten lernen; er kann trotz kooperativer Grundausstattung zu un-kooperativem Handeln gebracht werden. Nur ist dies eben auf Dauer nicht erfolgreich.

Neuere Studien scheinen in der Tat zu belegen, dass eine sinkende soziale Einbindung sowohl das Krankheits- als auch das Sterblichkeitsrisiko steigern. (Julianne Holt-Lunstad, Timothy B. Smith, J. Bradley Layton: Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review (PLoS Med 2010; DOI: 10.1371/journal.pmed.1000316))

Warum also nicht mit dem arbeiten, was dem menschlichen Naturell entspricht und sich über Jahrmillionen als nützlich erwiesen hat? Unternehmen, die in der Mitarbeiterführung sogenannte soft skills wie Empathie, Wertschätzung und Fairness leben – und nicht nur als neueste Managementtechnik verstehen – motivieren damit ihre Mitarbeiter und haben nachweislich Erfolg.

Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group GmbH („Organisation 2015", www.bcg.de) kommt zu dem Ergebnis, dass höhere Motivation der Mitarbeiter zu größerem Unternehmenserfolg führt – denn höhere Motivation bedeutet auch größere Bereitschaft zur Kooperation, also zur Zusammenarbeit.

Den Kooperationswillen des Menschen - seinen Wunsch zur Gemeinschaft beizutragen - zu erkennen, zu fördern und fair zu nutzen, das ist Aufgabe einer Führungskraft, die an langfristigem Erfolg interessiert ist.

In diesem Zusammenhang weisen wir gerne auf das Buch von Joachim Bauer „Prinzip Menschlichkeit – Warum wir von Natur aus kooperieren" (Hoffmann und Campe, Hamburg 2006) hin. Bauer bestätigt den individualpsychologischen Ansatz des auf die Gemeinschaft gerichteten Menschen auf beeindruckende und sehr nachvollziehbare Weise.

Henry Ford hat dies mit folgendem Worten zum Ausdruck gebracht.

„Zusammenkunft ist ein Anfang.
Zusammenhalt ist ein Fortschritt.
Zusammenarbeit ist der Erfolg."

www.diesprache.de

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