Wer auf Flugreisen nicht verzichten kann, für den sind CO2-Abschläge ein sinnvolles Instrument, die entstehenden Klimaschäden auszugleichen. Allerdings sollten Verbraucher sichergehen, dass ihre Zahlung auch wirklich dem Klima nutzt. „Wer Klimaschutz zum Billigtarif haben will, läuft Gefahr heiße Luft zu kaufen“, warnt Ralf Schmidt-Pleschka, Umweltreferent der VERBRAUCHER INITIATIVE.
Der Bundesverband rät Verbrauchern Kompensationsangebote kritisch auf die folgenden Punkte hin zu überprüfen:
- Die Höhe des Abschlags muss der realen Klimawirkung entsprechen. Die von Flugzeugen in großer Höhe freigesetzten Klimagase schaden dem Klima dreimal mehr als bodennahe Emissionen. Das muss sich in der Berechnung des Abschlags wiederfinden.
- Die gegeneinander verrechneten CO2-Mengen müssen von einer unabhängigen Einrichtung, z. B. dem TÜV, zertifiziert sein.
- Verbraucher müssen erkennen können, wo das gezahlte Geld hinfließt. Werden nur Emissionszertifikate gekauft und stillgelegt, sollte man stutzig werden. Besser ist es, wenn das Geld unmittelbar in ein konkretes Klimaschutzprojekt fließt.
- Die Klimaschutzprojekte selbst müssen umweltverträglich sein und sollen die Lebensverhältnisse der lokalen Bevölkerung verbessern. Stauseen und andere Großprojekte erfüllen dieses Kriterium oftmals nicht.
- Die positive Klimawirkung muss irreversibel sein, Aufforstungen scheiden zum Beispiel als seriöse Kompensationsprojekte aus.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE verweist darauf, dass bei unabhängigen Tests in Deutschland bislang atmosfair am besten abgeschnitten hat, vor allem wegen der realistischen Berechnung der Klimawirkung und der Höhe der Kompensationszahlung sowie dem nachweislichen Nutzen der Kompensationsprojekte für das Klima und die lokale Bevölkerung.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE bietet unter www.nachhaltige-produkte.de einen kostenlosen Online-Ratgeber „Klimafreundlich einkaufen“ mit weiteren Informationen zur CO2-Kompensation.