Finden Sie es heraus auf der Lesereise von Sibylle Mulot in Deutschland. Bei der Schlussveranstaltung liest sie aus ihrem im Jahr 2005 erschienenen Roman Die Fabrikanten.
Die Unwiderstehlichen:
Jeder kennt sie: die Verwandte mit dem Pelzmanteltick, die immer neue Modelle bestellt, obwohl sie hochverschuldet ist. Den Hochstaplerfreund, der sich im 5-Sterne-Hotel einquartiert, obwohl er keinen Cent in der Tasche hat.
Den Chef, der ohne Vorwarnung ausfällig wird und tobsüchtig. Sie sind bezaubernd, faszinierend und lästig zugleich, man kann sich rasend über ihre Unverschämtheiten ärgern – oder ihnen verfallen, kurz oder lebenslang. Sie sind Genies, Exzentriker, Sonderlinge – heilige Narren –, in ihrer Anwesenheit beginnt die Welt zu funkeln, und ohne sie sähe das Leben grau und langweilig aus.
Dem Leser bietet sich ein dichter, zauberhafter Einblick in das Reich der Spinner, in uns alle. Und ein kleines Gesellschaftsporträt, denn hat nicht unsere Gesellschaft zunehmend manische Strukturen?
Die Fabrikanten:
Das Schicksal einer Frau – Buchhändlerin und Unternehmerkind –, der es nicht gelingen konnte, sich von familiären Ansprüchen zu befreien. Und der Aufstieg und Niedergang einer Holzfabrikantenfamilie, die Geschichte schrieb und selbst ein Spiegel deutscher Geschichte ist.
Sibylle Mulot wurde 1950 in Reutlingen geboren. Der hugenottische Familienname weckte früh ihr Interesse an Frankreich. Sie studierte Germanistik und Romanistik in Tübingen, Zürich, Toulouse und Rom, promovierte über Robert Musil. Es folgte eine Ausbildung zur Journalistin bei der Süddeutschen Zeitung. Seit 1980 ist Sibylle Mulot als freie Schriftstellerin tätig und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Frankreich.