Gastgeber Bruno Bosshart vom PIWI-Landesvorstand Schweiz und Geschäftsführer der Bosshart+Grimm www.bosshartweine.ch begrüßte zur Klausur die Vorstandsmitglieder aus Österreich Stefan Birkel und Anna Paradeiser www.paradeiser.at, aus Deutschland den Präsidenten des Vereins und Berater am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg Matthias Wolff, Dr. Edith Hajdu vom ungarischen Forschungsinstitut für Weinbau und Kellerwirtschaft in Kecskemét, den Walliser Roman Baumann www.diroso.ch und Gisela Wüstinger von der WINE Systems AG www.winesystem.de sowie Josef Engelhart, Weinbautechniker an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau.
1999 wurde der gemeinnützige Verein PIWI International (PIWI) www.piwi-international.de gegründet. Das ist 15 Jahre her.
Ein bemessenes Zeitfenster, ist es doch eine der bezeichneten Fähigkeiten von Winzer, langfristig Entwicklungen zu überschauen, wenn es um das komplexe Thema des Anbaus, der Weinpflanze und um den Respekt vor der Zeit geht, der sich mitunter selbstlos über das eigene Winzerleben erhebt.
Im Fokus des internationalen Vereins stehen pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die ursprünglich aus Kreuzungen zwischen Cabernet Blanc Europäer-Reben und pilzresistenten amerikanischen Arten entstanden.
Dr. Edit Hajdy, PIWI-Landesvorstandsvorsitzende Ungarns, erklärt zur Besonderheit der Rebsorten befragt, dass viele von ihnen in der Zeit Ende d. 19. Jhd. bis 1935 in Frankreich entstanden und Winzer die Krankheitsresistenz der amerikanischen Reben und deren Reblaus-Resistenz mit den exzellenten Qualitäten der europäischen Weinsorten kombinieren wollten.
Nach 1950 fanden Züchtungen statt, die sehr komplex und in denen u.a. asiatische Arten beteiligt sind. Es handelt sich um über Jahrzehnte währende Züchtungsprozesse, in dessen Verläufe bis heute mehrfache Rückkreuzungen mit Kultursorten erfolgen.
Tausende von PIWI - Sorten stehen dem Verbraucher zur Verfügung. "Doch", so Stefan Birkel, Unternehmensberater und Hobby-Winzer aus Österreich www.wein-eco-thek.com, "natürlich nicht die Quantität, vielmehr an Traditionsweine angelehnte und völlig neue Geschmäcker sind unser Ziel. Und Weine mit denen wir leben können. Frei von Pestiziden und Genmanipulation!"
"Nichts wichtiger als das", unterstreicht der Präsident des Vereins, Matthias Wolff, der in der Klausur in Quinten-Büel den Informationsaustausch zwischen Wein-Züchtern, den Forschungsinstituten und Reben-Veredlern sowie den Anbauern von PIWI-Reben und Weinproduzenten intensivieren und über transparente Kommunikation auf Landesverbands- und auf internationaler Ebene für eine repräsentativere Verbreitung von PIWI's beitragen möchte: "Unser Anspruch ist es, naturbelassene Weinsorten zu kommunizieren", womit der Präsident nicht nur die Dynamisierung der Öffentlichkeitsstrategie in Aussicht gestellt haben möchte.
Die Vorstandsmitglieder sprachen sich übereinstimmend für eine klare Ausrichtung der neuen Etappenziele aus, um mit diesem Potential die arbeitenden Wein-Praktiker gezielter unterstützen, fördern und neue PIWI-Mitglieder gewinnen zu können. Externe und interne Kommunikation, so Wolff, sei das A und O.
Die Verkostung des 4. Internationalen PIWI Weinpreis, bei der durch eine objektive PAR®-Jury 234 PIWI Weine von 111 Winzern aus 11 Ländern vorgestellt wurden, fand Ende des vergangenen Jahres in Südtirol statt. Offiziell wird der 4. PIWI Weinpreis von zwei Schirmfrauen und zwei Schirmherren am 5. Juli anlässlich des Kongresses der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) in Mainz verliehen.
Der Verein zählt bis dato rund 350 Mitglieder, die in zehn Länder Europas und Nord-Amerikas Zuhause sind.
(Bilder von Peter Jenni www.textartelier.ch/...)