Erfreuliches Ergebnis: Die Besucherinnen der Fitness-Studios können auf fachkundige Angestellte setzen – die Beratungskompetenz fiel insgesamt sehr gut aus. Es kam in keinem einzigen Gespräch zu einer fehlerhaften Aussage, und die Angestellten nahmen sich ausreichend Zeit für die Interessentinnen. Auch berieten sie zumeist umfassend. Nur in wenigen Fällen waren die Informationen – zur richtigen Trainingsintensität oder Antworten auf Ernährungsfragen – nicht ausführlich genug. Manko jedoch: Über die Beiträge und Kostenstruktur wurde in etwa 22 Prozent der Fälle nur unzureichend aufgeklärt.
Die Probetrainings waren im Schnitt von guter Qualität. Um Trainingsfehler zu vermeiden, erklärten die Trainer in fast jedem Test ausführlich die Geräte, und sehr häufig demonstrierten sie diese auch. Ärgerlich nur, wenn fehlerhafte Ausführungen der Trainierenden anschließend nicht ausreichend korrigiert werden, was in immerhin jedem fünften Probetraining der Fall war.
Große Unterschiede zwischen den Frauen-Fitness-Studios zeigten sich beim Angebot an Geräten und Kursen. Während sich die Auswahl bei zwei Anbietern an allgemeinen Fitness-Studios orientierte, boten die übrigen drei Unternehmen vornehmlich Zirkeltraining und ein vergleichsweise geringes Kursangebot. Drastisches Beispiel: Die beste Fitness-Studio-Kette bot im Schnitt 60, die schlechteste lediglich maximal zwei Kurse, in zahlreichen Studios sogar nur einen einzigen Kurs pro Woche an.
Das Gesamtergebnis sieht Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, positiv: „Im Durchschnitt war die Servicequalität der Frauen-Fitness-Studios gut. Dieses Qualitätsurteil erzielten auch drei Anbieter. Die weiteren beiden waren befriedigend.“
Injoy Lady wurde Testsieger der Servicestudie „Frauen-Fitness-Studios 2015“. Das Unternehmen (Qualitätsurteil: „gut“) punktete vor allem mit der im Anbietervergleich besten Trainingsbetreuung und einer sehr guten Geräteausstattung. Beim Probetraining analysierte das Personal genau die Ausgangssituation der Interessentinnen hinsichtlich der Trainingsziele und der gesundheitlichen Verfassung. Auch berieten die Mitarbeiter sehr kompetent und gingen individuell auf die potenziellen Neukunden ein. Auf Rang zwei folgte Fitness First Women. Der Anbieter verfügte über die besten Trainingsbedingungen und das umfassendste Geräte- und Kursangebot. Bei der Beratung fiel das Unternehmen durch motivierte Mitarbeiter auf, die sich viel Zeit für ihre Kunden nahmen. Auf dem dritten Rang positionierte sich Mrs. Sporty. Die Angestellten bewiesen ihre Kompetenz durch stets korrekte und vollständige Auskünfte in den Beratungen. Auch die Trainingsbetreuung fiel positiv auf: Meist waren Trainer durchgängig vor Ort und gingen aktiv auf die Sporttreibenden zu.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität analysierte fünf Fitness-Studio-Ketten, die über mehr als zehn auf Frauen-Fitness spezialisierte Filialen in Deutschland verfügten. Basis der Servicestudie bildeten jeweils neun verdeckte Besuche (Mystery-Tests) in unterschiedlichen Studios eines jeden Anbieters. Untersucht wurden dabei unter anderem die Beratungskompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter, die Trainingsbetreuung, das Geräte- und Kursangebot sowie die Gestaltung der Fitness-Studios. Bei jedem Unternehmen umfassten drei der neun Tests neben den obligatorischen Beratungsgesprächen auch Probetrainings. Darüber hinaus wurde der Service bei jedem Anbieter anhand von jeweils drei anonymen, verdeckten Terminanfragen beziehungsweise -vereinbarungen über Telefon sowie über E-Mail geprüft. Insgesamt flossen 75 Servicekontakte in die Auswertung ein.
Veröffentlichung nur unter Nennung der Quelle:
Deutsches Institut für Service-Qualität