Preise prüfen und vergleichen
Was kostet Nachhilfe eigentlich? Zwei Beispiele im Querschnitt aller Anbieter: Einmal wöchentlich 90 Minuten Einzelunterricht im Fach Mathematik schlagen mit rund 160 Euro pro Monat zu Buche (12 Monate Vertragslaufzeit). Günstiger ist Gruppenunterricht: So beträgt etwa der Monatspreis für Nachhilfe im Fach Englisch durchschnittlich rund 144 Euro (zwei Unterrichtsstunden à 60 Minuten/Woche; Vertragslaufzeit: sechs Monate).
Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität: „Ein Preisvergleich zwischen den Anbietern ist ratsam. Bei der Einzelnachhilfe ist eine Ersparnis von gut 62 Prozent möglich, wenn das günstigste statt das teuerste Nachhilfeinstitut gewählt wird. Beim Gruppenunterricht können Eltern maximal rund 55 Prozent sparen.“ Marktforscher Hamer verweist darauf, dass hierbei die Durchschnittspreise der Institute zugrunde liegen, da die Preisgestaltung je nach Standort variiert.
Service insgesamt nur „befriedigend“
Oft überzeugen können die Nachhilfeinstitute in den telefonischen Beratungen: Die Auskünfte sind zumeist korrekt, inhaltlich gut verständlich und freundlich. Ein Manko: Nicht immer wird der konkrete Nachhilfebedarf ausreichend erfragt. Punkten können auch die Internetauftritte, die zahlreiche themenrelevante Informationen bieten; Details zu den Standorten, Schulfächern oder Kursinhalten sind beispielsweise überall vorhanden. Dagegen patzt der Service per E-Mail: Nur knapp zwei Drittel der gestellten Anfragen werden beantwortet. Von den eingegangenen Antworten ist zudem nur jede fünfte vollständig.
Die besten Nachhilfeinstitute
Testsieger ist Studienkreis mit dem Qualitätsurteil „gut“. Am Telefon beraten die freundlichen Mitarbeiter verständlich und bedarfsgerecht. Neben dem besten telefonischen Service ist auch der Online-Service führend: Die Webseite überzeugt sowohl in puncto Informationswert als auch Bedienungsfreundlichkeit. Darüber hinaus belegt Studienkreis auch in der Konditionenanalyse Platz eins. Das größte Angebot an Nachhilfefächern, spezielle Kurse bei Lernschwäche und der Zugriff auf eine Online-Lernbibliothek gehen mit den im Vergleich attraktivsten Preisen einher.
Rang zwei belegt Schülerhilfe (Qualitätsurteil: „gut“). Preise und Vertragsbedingungen erzielen im Anbietervergleich ebenso den zweitbesten Wert wie das Angebot, das etwa mit den längsten Unterrichtszeiten, Wochenendunterricht und Online-Nachhilfe punktet. Der insgesamt gute Service zeichnet sich am Telefon durch freundliche Beratungen aus, die zu einer einfachen Lösung der Anliegen führen. Zudem bietet die nutzerfreundliche Internetseite einen sehr hohen Informationsgehalt.
Den dritten Rang nimmt Mini-Lernkreis ein. Die Mitarbeiter am Telefon beweisen eine sehr hohe Kompetenz, beraten ausnahmslos korrekt und mit einer vergleichsweise guten Lösungsqualität. Darüber hinaus bietet das Institut dank kundenfreundlicher Vertragsbedingungen die größte Flexibilität, etwa mit einem möglich Fach- wie auch Lehrerwechsel.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete fünf große überregionale Nachhilfeinstitute mit einem Angebot an Einzel- oder Gruppenunterricht in eigenen Räumlichkeiten. Die Servicequalität wurde bei jedem Unternehmen anhand von zehn Telefon- sowie zehn E-Mail-Tests (Mystery-Calls und -Mails), je zehn Prüfungen der Websites durch geschulte Testnutzer sowie einer detaillierte Internetanalyse ermittelt. Insgesamt flossen 155 Servicekontakte mit den Nachhilfeinstituten in die Auswertung ein. In einem weiteren Untersuchungsbereich erfolgte eine umfassende Bewertung des Angebots, der Preise und der Vertragskonditionen. Beim Anbieter Kumon waren eine Konditionenanalyse und die Ermittlung eines Gesamtergebnisses aufgrund der abweichenden Unterrichtsform nicht möglich.
Veröffentlichung unter Nennung der Quelle:
Deutsches Institut für Service-Qualität im Auftrag von ntv