Blaschke sprach mit Neonazis ebenso wie mit Sozialarbeitern, Forschern und Vertretern aus Politik und Verfassungsschutz. Sein Buch gewährt alarmierende Einblicke in ein Problemfeld, über das wenig bekannt ist. NPD-Mitglieder rekrutieren Nachwuchs in der Anhängerschaft des 1. FC Lok Leipzig, in Sachsen-Anhalt arbeitet ein Rechtsradikaler als Jugendtrainer, in Dortmund gibt es Überschneidungen zwischen Autonomen Nationalisten und Fanszene. Die Beispiele sind vielfältig. Blaschke wertet zugleich Erfahrungen und Vorschläge aus, wie dem Einfluss Rechtsradikaler in den Vereinen und Stadien begegnet werden kann. Und plädiert für eine politische Diskussionskultur in einer Branche, die sich ihrer sozialen Verantwortung zu selten bewusst ist.
Ronny Blaschke studierte Sport- und Politikwissenschaften an der Universität Rostock. Seit dem arbeitet er als freier Journalist für Deutschlandradio, Zeit, Süddeutsche Zeitung, Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau und andere. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Unter anderem 2011 mit dem Marion-Dönhoff-Förderpreis der Robert-Bosch-Stiftung.