Auch Christine Lüders betont: „Kaum eine andere Gruppe in Deutschland ist so sehr von Diskriminierung betroffen wie Sinti und Roma.“ Die Studie von Markus End konzentriert sich auf die Wirkungsmechanismen antiziganistischer Ressentiments in den Medien. Dabei geht es weniger um extreme Beispiele von Vorurteilen als vielmehr um subtile Formen antiziganistischer Denkstrukturen. An einer Vielzahl von Beispielen zeigt Markus End auf, wie die Berichterstattung über Sinti und Roma an tief verwurzelte antiziganistische Deutungsmuster anknüpft und auf diese Weise stereotype Vorstellungen bestätigt. Die mediale Aufmerksamkeit für das Thema „Armutszuwanderung“ wie auch die jüngste Berichterstattung über den sogenannten „Fall Maria“ haben demonstriert, wie virulent der Antiziganismus in den europäischen Gesellschaften noch immer ist.
Markus Ends Befund lautet, dass es in der Medienlandschaft nur wenig Sensibilität für antiziganistische Aussagen und Darstellungen gibt. Selbst um Aufklärung bemühte Beiträge schreiben antiziganistische Diskurse – häufig unbewusst und ungewollt – fort. Der Autor appelliert daher an die Verantwortung der Medien, betont aber auch deren emanzipatorisches Potenzial. Er sieht seine Studie nicht zuletzt als Angebot für Medienschaffende, ihre eigene Rolle stärker zu reflektieren. Sein Fazit lautet: „Medien müssen als ein für die Reproduktion des gesellschaftlichen Antiziganismus hochgradig relevanter Faktor verstanden werden. Sie können jedoch ebenso ein relevanter Faktor für die Bekämpfung des Antiziganismus sein.“
Die ISBN der Studie lautet: 978-3- 929446-30-2
Ansprechpartner: Jacques Delfeld jr.
Referatsleiter Beratung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Antirassismusarbeit
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
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