Delfeld informierte den Finanzminister über die Entwicklung und die Zielsetzungen in der Bürgerrechtsarbeit sowie über die politischen, menschenrechtlichen und sozialen Aufgaben des Landesverbandes. Sinti und Roma gehören zu den fortwährend von Diskriminierung und Rassismus betroffenen Minderheitengruppen. Vielerorts prägten immer noch althergebrachte Vorurteile und Klischees die Vorstellung von der Minderheit, sagte Delfeld. In einer repräsentativen Umfrage des Zentralrates unter mehr als 500 Sinti und Roma im Jahr 2006 hätten 76 Prozent der Befragten angegeben, dass sie bei der Arbeit und in der Ausbildung, von Nachbarn, in Gaststätten und an anderen Plätzen wiederholt diskriminiert worden seien. Über 90 Prozent hätten demnach aufgrund ihrer Minderheitenzugehörigkeit Angst vor Ausgrenzung und Benachteiligung.
Noch Anfang der 1980er Jahre wurde der staatlich organisierte Völkermord an den Sinti und Roma im "Dritten Reich" nahezu vollständig aus der öffentlichen Wahrnehmung ausgeblendet. Den Überlebenden der Sinti und Roma wurde die moralische Anerkennung als Opfer des Holocaust verweigert. Auf die Initiative des Landesverbands und des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma wurde 1995 in Rheinland-Pfalz der Härtefonds Opfer des Nationalsozialismus mit der Zustimmung aller im Landtag vertretenen Fraktionen installiert. Im Vergleich zu anderen Bundesländern übernahm Rheinland-Pfalz damit eine besondere Position, als eines der Länder in Deutschland, welches mit dem Beschluss und der Ausgestaltung des Härtefonds im Finanzministerium Rheinland-Pfalz -gemeinsam mit dem Zentralrat und Landesverband - den aufgrund ihrer nationalsozialistischen Verfolgung erkrankten Menschen ihre Würde und eine materielle Sicherheit im Alter zuerkennt.