Von den elf deutschen belletristischen Autoren und Autorinnen, die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurden, äußerten sich immerhin neun über "Zigeuner" oder Sinti und Roma. Unter ihnen befinden sich sowohl Antiziganisten wie Philoziganisten, aber auch überzeugende Antiziganismuskritiker. Ihre extrem unterschiedliche Einstellung gegenüber den Sinti und Roma hat die Entscheidung der Nobelpreisjury und ihren weltweiten Ruhm offenbar nicht beeinflusst. Dagegen richtet sich der Vortrag von Wilhelm Solms.
Wilhelm Solms studierte Germanistik und Musikwissenschaft an der Universität München und an der Hochschule für Musik in Wien und promovierte 1970 mit einer Arbeit über Goethes West-östlichen Diwan. Zuletzt war er Professor für Kommunikationswissenschaften und Mediendidaktik an die Universität Marburg, wo er 2001 in den Ruhestand ging. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind die Literatur des 19. Jahrhunderts, Goethe, Grimms Märchen, Zigeunerbilder in der Literatur und Antiziganismus.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.