Der Nervenarzt Dr. med. Dr. phil. Robert Ritter (1901- 1951) avancierte als Leiter der »Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle« in Berlin zum führenden nationalsozialistischen »Zigeunerexperten«. Sein akademischer Karriereweg führte ihn dabei in einer interdisziplinären Gratwanderung vom fachdisziplinär unbehausten »Asozialenforscher« über seine einzige genuin ärztliche Tätigkeit am Zürcher »Burghölzli« 1931 erst über Umwege auf das Gebiet der »Zigeunerforschung«. Ritter und seine Mitarbeiter begründeten den Völkermord an den Sinti und Roma nicht nur ideologisch, sondern schufen mit der systematischen Erfassung der Minderheit nach »rassischen« Kriterien auch eine wesentliche Voraussetzung für dessen praktische Durchführung.
Der Mediziner Dr. Tobias Schmidt-Degenhard setzt sich in seinem Buch mit den intellektuellen und biografischen Wegen Robert Ritters auseinander und zeigt auf, was den interdisziplinär gebildeten erklärten »Jugendarzt« in die inneren Zirkel der NSRassenpolitik führte.
Zum Vortrag des Autors
am 14. Oktober 2014 um 19:00 Uhr
laden wir Sie sehr gerne ein.
Weitere Informationen finden Sie unter www.sintiundroma.de