Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen: „Diese Auszeichnung steht für Frauenpersönlichkeiten, die sich um unser Bundesland NRW besonders verdient gemacht haben. Ich bin sehr stolz, dass das Geburtshaus und die Wirkungsstätte von Bettina Heinen-Ayech - das "Schwarze Haus" der Solinger Künstlerkolonie - nun offiziell als FrauenOrt NRW gilt und posthum zu einer historischen Entdeckungsreise nach Solingen einlädt. Diese Frauen können uns auch heute noch als Inspiration dienen. Bereits 1993 hat die Stadt Solingen durch den damaligen Oberbürgermeister Gerd Kaimer Bettina Heinen-Ayech mit dem Kulturpreis 1993 der Bürgerstiftung Baden in herausragender Weise gewürdigt.“
Die Bettina Heinen-Ayech Foundation bedankt sich für die gemeinsame Initiative der Stadt Solingen, bestehend aus der Gleichstellungsstelle Solingen und dem Städtischen Archiv, sowie dem Bergischen Geschichtsverein - Abteilung Solingen - zur Anerkennung eines Frauenortes in Solingen an Bettina Heinen-Ayech.
Die Gleichstellungsbeauftragte Sandra Ernst ergänzt: „Wir freuen uns sehr über die Zusage des FrauenRates NRW für den Solinger FrauenOrt NRW zur Ehrung von Bettina Heinen-Ayech.“
Internationale Beachtung fand die Solinger Aquarellistin und Plein-Air-Malerin Bettina Heinen-Ayech als Künstlerin mit einem Paukenschlag: Die damals noch unbekannte junge Malerin wurde zu der bedeutenden Gruppenausstellung "Deutsche Kunst der Gegenwart 1955/56" eingeladen. Die Ausstellung zeigte Werke von Karl Schmidt-Rottluff, Paul Klee, Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz und tourte durch Amerika, Afrika und Asien.
Bettina Heinen-Ayech war die Tochter des Journalisten und Lyrikers Hanns Heinen und von Erna Heinen-Steinhoff, die in den Häusern der Künstlerkolonie “Schwarzes Haus“ ihren Kunst- und Literatursalon unterhielt. Hier lernte Bettina ihren wichtigsten Lehrer und Mentor kennen, den Maler Erwin Bowien (1899-1972), mit dem sie ein Leben lang verbunden blieb und mit dem sie zahlreiche Kunstreisen durch Europa unternahm. Nach ihrer Ausbildung an den Kunsthochschulen in Köln, München und Kopenhagen wurde ein mehrmonatiger Aufenthalt im ägyptischen Luxor zu einem Erweckungserlebnis, das ihr die Wüste und das Licht des Orients näherbrachte. 1963 zog die Malerin zu ihrem algerischen Ehemann, dem Bauunternehmer Abdelhamid Ayech, in dessen Heimatstadt Guelma. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2020 wird Algerien im Wechsel mit Solingen ihr Lebensmittelpunkt. Das Ausstellungsverzeichnis von Bettina Heinen-Ayech umfasst über 90 große Einzelausstellungen in Museen und wichtigen Kulturinstitutionen in Europa und Nordafrika. Zahlreiche Museen besitzen Gemälde von ihr.
Um den Impuls des interkulturellen Dialoges und um das Werk von Bettina Heinen-Ayech zu bewahren, wurde Anfang 2022 die Bettina Heinen-Ayech Foundation, Stiftung für Kunst, Kultur und internationalen Dialog, gegründet.
Mehr Informationen: www.bettina-heinen-ayech-foundation.com, www.frauenorte-nrw.de, www.bettina-heinen-ayech.com, www.schwarzes-haus.com