Die moderne Manuelle Medizin hat die oft als rüde empfundenen Methoden der Chiropraktik hinter sich gelassen und in ein sanftes schmerzfreies Behandlungskonzept umgewandelt. Ihr einziges Instrument ist die Hand, mit der sie Blockierungen, schmerzhafte Muskelverspannungen, Temperaturunterschiede oder andere Fehlfunktionen ertastet und in der Therapie Nerven stimuliert, Gelenke mobilisiert, Muskelstränge dehnt. In den allermeisten Fällen kommt sie so ganz ohne HighTech-Apparaturen aus.
Diese moderne Form der Behandlung mit den Händen ist dem Menschen besonders zugewandt. Sie betrachtet den Patienten in seinem Lebensumfeld und bezieht alle, sogar seelische Faktoren mit ein, die als Ursachen für schmerzhafte Beschwerden sein können. Der intensive Austausch mit dem Patienten ist deshalb neben der Behandlung mit den Händen ein zentraler Faktor für den erfolgreichen Verlauf des Heilungsprozesses.
Osteopathische Verfahren inklusive
Was Wenige wissen, Allgemeinmediziner und Fachärzte, die sich zu einer Zusatzweiterbildung Manuelle Medizin entschließen, wenden in ihrer Praxis osteopathische Diagnose- und Therapieverfahren an. Besonders wirkungsvoll ist die Osteopathie bei vielen von Schmerzen begleiteten Funktionsstörungen insbesondere am Bewegungsorgan, etwa bei Knie-, Schulter oder Rückenschmerzen.
Viele osteopathische Verfahren basieren heute auf wissenschaftlich nachvollziehbaren Denkmodellen. Sie sind zum einen Teil in die Manuelle Medizin eingeflossen oder werden in der Ausbildung osteopathische Verfahren vertieft. Andere Teile der Osteopathie hingegen fußen auf Erklärungsansätzen, die – bislang– noch nicht wissenschaftlich abgesichert sind. Es existiert dazu jedoch ein großes Maß an Empirie. Deshalb wird es eine Aufgabe der nächsten Jahre sein, Verfahren wie z.B. die umstrittene Kraniosakraltherapie auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen.