Diese Fragen hören Übersetzungsagenturen Tag für Tag. Ein neuer Leitfaden gibt Antworten – damit mittelständische Unternehmen bei ihrem nächsten Übersetzungsprojekt wissen, was der effizienteste Weg für sie ist.
Wie übersetzt der deutsche Mittelstand?
Große Konzerne arbeiten bei ihrem internationalen Marktauftritt mit weltweit tätigen Übersetzungsagenturen. Doch wie übersetzt der deutsche Mittelstand? Und überhaupt – reicht dafür nicht auch der Google Translator?
Vor allem aber fragen sich alle Unternehmen: Was kostet eine Übersetzung? Online bekommt man Übersetzungen für lau – warum sollten Sie sich dann einen teuren Übersetzer leisten?
„Können wir das nicht gleich online übersetzen?“
Können Sie. Einfach den Text in den Google Translator reinhauen und klick – schon ist er fertig. In allen Sprachen, die Sie wünschen. Dauert maximal eine Sekunde. Dann ab damit auf die Website und schon sind Sie international.
Ganz ohne Ironie: Das geht. Und viele machen es auch so. Sie kennen diese maschinell übersetzten Websites oder Bedienungsanleitungen … dort, wo man bei den Produktbeschreibungen immer mal lächeln muss, weil es ein bisschen niedlich klingt (im besten Fall).
Ansonsten sind maschinelle Übersetzungen mittlerweile ziemlich gut. Verdammt gut sogar manchmal – so dass sich professionelle Übersetzer schon manchmal fragen: Wird es unseren Beruf in 5 Jahren noch geben?
Doch dann gibt es immer wieder Kunden, die kommen, weil sie merken, dass sie mit einer Übersetzung allein nicht so richtig weiterkommen. Dass die Kunden auf der englischen Seite doch irgendwie nicht so richtig kaufen. Dass immer wieder Rückfragen von internationalen Kunden kommen, wie das in der Produktbeschreibung im Online-Shop denn nun gemeint ist … und dann zeigt sich wir wieder: Menschliche Übersetzer können vieles, was der Computer nicht kann.
- Menschliche Übersetzer können Kunden zuhören.
- Menschliche Übersetzer wissen, was die Menschen bewegt und mit welchen Worten sie wirklich sprechen.
- Menschliche Übersetzer können für ihre Kunden einen Plan machen, wie sie ihren internationalen Kunden genau das erzählen, was sie hören wollen. Mit den Worten, wie die Kunden sprechen. Und vor allem, wie sie aus Menschen in anderen Ländern glückliche Kunden machen. Denn übersetzen ist immer auch verkaufen – und das geht stets von Mensch zu Mensch.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund, der gegen öffentlich zugängliche Maschinenübersetzungen spricht: Sicherheit und Datenschutz. Wissen Sie, was mit den Informationen geschieht, die Sie in die Online-Übersetzungstools eingeben? Bei Marketingmaterialien, die sowieso veröffentlicht werden, mag man es noch hinnehmen – doch bei vertraulichen Inhalten wie Verträgen, Patenten oder Geschäftsberichten ist die maschinelle Übersetzung im Internet ein No-Go.
Fazit – die Profi-Empfehlung:
Interne Texte wie Emails oder Informationsübersetzungen, zum Beispiel von fremdsprachigen Artikeln aus dem Internet, die Sie gern mal lesen möchten, können Sie getrost in einen Online-Übersetzer eingeben – wenn die Übersetzung in Ihre Muttersprache geht. Denn dann können Sie selbst einschätzen, wie gut oder schlecht die Übersetzung ist und ob das alles so stimmt.
Wichtige Geschäftskommunikation in der Fremdsprache und alles, was veröffentlicht wird, sollten Sie immer von einem Profi übersetzen lassen – dazu zählen Ihre Website, Ihre Broschüre oder Geschäftsberichte.
Freiberufler oder Agentur?
Für mittelständische Unternehmen, die keine große Marketingabteilung haben, empfiehlt es sich, die komplette Übersetzung an eine Agentur zu vergeben. Sie schicken Ihren Text hin – und nach wenigen Tagen bekommen Sie den übersetzten Text zurück.
Freiberufler bieten ihre Übersetzungsleistungen oft günstiger an – doch dann bleibt die gesamte Organisation und auch das Lektorat am Unternehmen hängen.
Freiberufler können ihre Arbeitskraft nur einmal verkaufen. Wenn sie voll sind, sind sie voll. Sind sie im Urlaub oder krank, können sie nicht übersetzen. Deshalb sollte man immer mehrere Freiberufler in der Pipeline haben. Auch bei größeren Textmengen ist ein einzelner Freiberufler schnell ausgebucht.
Welche technischen Tools gibt es fürs Übersetzen, um das Übersetzen zu vereinfachen – und welche Vorteile bieten sie?
In den vergangenen fünf Jahren hat sich im Übersetzungsbereich wahnsinnig viel getan. Wurde vor zehn Jahren noch aus einem Word-Dokument in ein Word-Dokument übersetzt, so gibt es heute kaum einen Text, der nicht in einem automatisierten Redaktionssystem übersetzt wird. Das ist jedoch auf keinen Fall zu verwechseln mit automatisierten Übersetzungen oder Machine Translations!
Professionelle Übersetzungs-Tools bringen Ihnen als Kunden nicht nur deutliche Kosteneinsparungen, sondern auch eine schnellere und effizientere Lieferung. Außerdem stellen sie sicher, dass bestimmte Begriffe immer mit der gleichen Terminologie präzise übersetzt werden – und zwar genauso, wie der Kunde es will.
Profi-TIPPs:
- Fragen Sie Ihre Übersetzungs-Agentur oder Ihre freiberuflichen Übersetzer, ob sie mit Übersetzungs-Tools arbeiten.
- Wenn ja, fragen Sie ausdrücklich nach Rabatten aufgrund von Wiederholungen.
- Lassen Sie sich immer die extrahierten Übersetzungsdatenbanken zuschicken – das ist ein wahrer Schatz, mit dem Sie unabhängig von einem Dienstleister
- Lassen Sie sich von Ihrem Übersetzer ein Glossar mit Fachbegriffen erstellen und gehen Sie diese gemeinsam mit ihm durch. Wenn diese Begriffe einmal stehen, werden Sie mit jeder zukünftigen Übersetzung zufrieden sein.
- Lassen Sie sich bei jedem neuen Auftrag eine Analyse schicken, wie viele neue Wörter tatsächlich in dem Text enthalten sind. Die Einsparungen für den Kunden liegen oft im vierstelligen Bereich.