„Da ist ja noch stärker betrogen worden als bei VW“
Natürlich ist für Manfred Buck sein Wohnmobil CaraLoft von Weinsberg eine große Freude. Alle Fans von Reisemobilen verbinden die gemeinsame Sehnsucht nach Reisen, fernen Ecken dieser Erde, Unabhängigkeit, autonomer Versorgung und unvergesslichen Abenteuer. Dafür sind die Camper auch bereit, 40.000 bis 70.000 Euro für ein Fahrzeug in die Hand zu nehmen. Nach oben gibt es preislich keine Grenzen. Und dann muss man erfahren, „dass wir Camper noch stärker betrogen worden sind als die Kunden von VW“, schimpft Buck aus Niedersachsen. Zum einen hat Fiat die Motoren manipuliert und zum anderen hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wider besseres Wissen die Zulassung für die Reise- und Wohnmobile durchgewunken – wohl auf politischem Druck. 2016 setzte sich der damalige CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer beim Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (beide CSU) für den Reisemobil-Hersteller Knaus Tabbert mit dem Resultat ein, dass das KBA bei Zulassungen beide Augen zudrückte.
Keiner in der Camper-Szene hatte von diesen Vorgängen je Kenntnis gehabt – bis jetzt. Seit Buck diese Zusammenhänge kennt, ist er wie viele Camper in großer Sorge. Was passiert nach der nächsten Bundestagswahl im Herbst 2021, wenn die Grünen womöglich an der Regierung beteiligt werden? Werden die Diesel-Fahrverbote womöglich ausgeweitet – auch auf manipulierte Motoren? Sind die Camper dann die Dummen? Die Lage ist besorgniserregend. Gerade für die Euro-5-Motoren sieht Buck schwarz. Da ist es mit einem Update garantiert nicht getan. Die haben keinen AdBlue-Tank mit dem die Stickoxide minimiert werden können, so Buck weiter. „Die meisten in der Szene nehmen den Skandal noch nicht für bare Münze“, erzählt er weiter. Aber je länger die Leute über den Fall nachdenken, desto besorgter werden sie, weiß er aus zahlreichen Gesprächen und Telefonaten zu berichten. Der 60-Jährige hat die Facebook-Gruppe „Abgasskandal Wohnmobile mit Fiat Ducato Motor der Baujahre 2014 bis 2019 gegründet.“ Für ihn ist klar: „Da ist etwas faul und man muss rechtzeitig dagegen angehen. Nichts Tun ist die schlechteste Lösung.“
Unterstützung erhält er von der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer. Und darüber ist Manfred Buck auch froh. Mit dem Know-how der Spezialkanzlei können offene Fragen beantwortet werden. Zudem stellt Dr. Stoll & Sauer mit der kanzleieigenen Facebook-Gruppe besorgten Verbraucher der Camper-Szene Informationen aus erster Hand zur Verfügung. Die beiden Inhaber haben den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in der VW-Musterfeststellungsklage vertreten, einen 830-Millionen-Euro-Vergleich ausverhandelt und mit dem Abschluss des Verfahrens am 30. April 2020 deutsche Rechtsgeschichte geschrieben. Damit ist Dr. Stoll & Sauer bestens darauf vorbereitet, auch Fiat Chrysler Automobiles im Namen der Verbraucher die Stirn zu bieten.
Was Dr. Stoll & Sauer im Abgasskandal von Fiat unternimmt
- Am 3. August 2020 reicht Dr. Stoll & Sauer die erste Klage im Abgasskandal gegen Fiat Chrysler Automobiles (FCA) am Landgericht Freiburg ein.
- Anzeige wegen Betrugs gegen die Robert Bosch GmbH am 8. Oktober 2020 bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Bosch hatte die Abschalteinrichtungen für die Fiat-Motoren geliefert und den Autobauer beim Kraftfahrt-Bundesamt angeschwärzt. Aus Sicht der Kanzlei liegt hier eine Tatbeteiligung an einem Betrug vor.
- Aus Unterlagen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) und Schriftwechseln geht hervor, dass die Behörde bereits 2016 wusste, dass im Fiat-Motor Ducato eine unzulässige Abschalteinrichtung das Abgaskontrollsystem manipulierte. Trotzdem hat die Behörde Wohnmobile mit diesem Motor die Typengenehmigung womöglich auf Anordnung des Bundesverkehrsministeriums erteilt.Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer fordert vom Präsidenten des KBA Richard Damm mit Schreiben vom 7. Oktober 2020 Auskunft und Akteneinsicht über den Vorgang und übersandte ihm einen Fragenkatalog.
- Im Skandal involviert ist auch der aktuelle Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und sein Vorgänger im Amt Alexander Dobrindt (beide CSU). Sie haben dafür gesorgt, dass Wohn- und Reisemobile eine Typengenehmigung erhalten, obwohl die Motoren mit illegaler Motorensteuerung ausgerüstet waren. Gegen beide sowie die Bundesrepublik Deutschland wird die Kanzlei im Namen von Mandanten Klage auf Schadensersatz erheben, falls sich die beiden Politiker nicht bereit erklären, für den entstandenen Schaden aufzukommen.