Interner Fehler führt bei Peek & Cloppenburg zu Datenleck
Unternehmen, Behörden und Arbeitgeber sammeln Daten von Verbrauchern, verarbeiten sie, nutzen sie für ihre Zwecke und verdienen damit oft auch Geld. Allerdings wird mit den personenbezogenen Daten manchmal leichtfertig umgegangen, so dass es zu Verstößen gegen datenschutzrechtliche Normen kommt.
Unternehmen, Behörden und Arbeitgeber sammeln Daten von Verbrauchern, verarbeiten sie, nutzen sie für ihre Zwecke und verdienen damit oft auch Geld. Allerdings wird mit den personenbezogenen Daten manchmal leichtfertig umgegangen, so dass es zu Verstößen gegen datenschutzrechtliche Normen kommt. Der vorliegende Fall des Düsseldorfer Unternehmens Peek & Cloppenburg verdeutlicht, wie schnell hochsensible Daten von Kunden plötzlich für Dritte einsehbar sind. Der Düsseldorfer Modehändler hat nichts mit dem Unternehmen Peek & Cloppenburg KG in Hamburg zu tun. Beides sind rechtlich verschiedene Firmen:
- Am Donnerstag, 13. Oktober, lief eine manuelle Konfigurationsänderung am System des Onlineshops von Peek & Cloppenburg aus dem Ruder. Durch einen Fehler wurden Nutzern zufällig ausgewählte Kundenstammdaten und Warenkörbe von anderen Kunden angezeigt. Schützenswerte Daten von Kunden waren also plötzlich für Dritte einsehbar. Dazu zählten auch anonymisierte Kreditkarteninformationen, und zwar die letzten vier Stellen der Kreditkartennummer, der Monat und das Jahr des Ablaufdatums.
- Nachdem das Problem erkannt wurde, wurde der Onlineshop umgehend offline genommen. Keine Kundendaten konnten mehr abgerufen werden. Peek & Cloppenburg versicherte, dass das Datenleck innerhalb einer Stunde wieder geschlossen war und der Onlineshop anschließend wieder aktiviert wurde.
- Mögliche Änderungen von Daten in Nutzerkonten durch einen unbefugten Dritten, die im Zeitraum des technischen Fehlers erfolgten, wurden nach Angaben von Peek & Cloppenburg allesamt rückgängig gemacht.
- Nach Informationen von Focus-Online hatten Kunden, die sich im Online-Shop von Peek & Cloppenburg eingeloggt hatten und dabei auf fremde Kundenprofile umgeleitet worden waren, bei der Hotline der Firma gemeldet.
- Ob die betroffenen Kunden vom Datenleck informiert worden sind, ist unklar. Am Freitag war das nach Focus-Angaben noch nicht geschehen.
- Fazit: Der vorliegende Fall zeigt aus Sicht der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer deutlich, wie unvorsichtig Unternehmen mit den Daten ihrer Kunden umgehen. Letztlich ist den Betroffenen durch das Datenleck ein immaterieller Schaden entstanden. Die Betroffenen wissen nicht, ob ihre sensiblen Daten von Kriminellen abgegriffen worden sind. Hier liegt ein klarer Verstoß gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vor. Deutsche Gerichte sprechen von Datenlecks und Datenschutz-Verstößen Betroffenen mittlerweile hohe Schadensersatzsummen zu.