Spielerin erhält ihren kompletten Verlust von knapp 22.000 Euro zurück
Jetzt ist der beste Zeitpunkt im Online-Casino erlittene Verluste zurückzuholen. Denn die Rechtsprechung ist klar auf Seiten der Geschädigten. Es gibt bereits rechtskräftige Urteile gegen Betreiber von Online-Casinos. Wegweisend war das Oberlandesgericht Frankfurt mit seinem Hinweisbeschluss vom 4. April 2022. Ein Online-Casino habe keinen Anspruch auf das Geld der Spieler, so das Gericht (Az.: 23 U 55/21). Das Casino zog daraufhin seine Berufung zurück. Das Urteil erlangte Rechtskraft. Das Urteil im vorliegenden Verfahren am Landgericht Magdeburg unterstreicht die aktuelle Rechtsauffassung eindrucksvoll:
- Eine Spielerin hatte zwischen November 2020 und März 2021 in einem Online-Casino mit Sitz auf Malta rund 22.000 Euro verloren.
- Obwohl das Casino in Deutschland über keine gültige Lizenz verfügte, war auf der Webseite dennoch von einem „lizensierten und legalem Online-Casino“ die Rede. Der Anbieter aus Malta verfügt nur über eine maltesische Lizenz, die jedoch in Deutschland ohne Belang ist.
- Das Casino hat gegen § 4 Abs. 4 Glücksspielstaatsvertrag verstoßen. Darin war geregelt, dass in Deutschland das Veranstalten von Glücksspielen im Internet bis Ende Juni 2021 verboten war. Nach Ansicht des Landgerichts sind die zwischen den Parteien abgeschlossenen Spielverträge ungültig. Das Online-Casinos habe die Spieleinsätze ohne Rechtsgrund erlangt. Daher müsse der Anbieter der Klägerin ihre Verluste vollständig ersetzen, entschied das LG Magdeburg. Dabei geht es um knapp 22.000 Euro.
- Die Spielerin hatte keine Ahnung, dass das Glücksspiel verboten war.
- Dass die Spielerin auch gegen das Glücksspielverbot verstoßen habe, war für das Landgericht Magdeburg keine Grund die Klage abzuweisen. Das Glücksspielverbot diene letztlich zum Schutz der Verbraucher und nicht der Casinos.
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