Zweite Hiobsbotschaft für Adler Group in einer Woche
Der Rückzug von LEG aus dem BCP-Geschäft ist der zweite Nackenschlag für die Bemühungen der Konzernleitung, die Adler Group in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Die Bundesfinanzaufsicht Bafin hatte erst am 1. August 2022 einen millionenschweren Fehler bei der Immobilienbewertung festgestellt und veröffentlicht. Die deutsche Tochtergesellschaft Adler Real Estate soll nach Überprüfungen der Bafin für das Jahr 2019 einen falschen Konzernabschluss vorgelegt haben. Beim Immobilienprojekt „Glasmacherviertel“ in Düsseldorf-Gerresheim habe Adler den Bilanzwert des Viertels um mindestens 170 Millionen bis höchstens 233 Millionen Euro zu hoch bewertet, teilte die Bafin mit. Damit bestätigte die Bafin bisher gemachte Vorwürfe gegen den Adler-Konzern. Und jetzt platzt auch noch das BCP-Geschäft mit LEG, das zur Entschuldung wichtig gewesen wäre. Die Konzern-Bilanz weist für 2021 ein Milliardendefizit auf.
Wie das Handelsblatt in seiner Online-Ausgabe berichtete, hatte Ende 2021 LEG in einem ersten Schritt einen Anteil von 31 Prozent an der niederländischen Wohnungsbaugesellschaft BCP für 328 Millionen Euro übernommen. LEG hatte sich damals die Option auf weitere 63 Prozent der BCP-Anteile von der Adler Group gesichert. LEG hätte mindestens 765 Millionen Euro für die Option gezahlt, wenn sie ausgeübt worden wäre. BCP besitzt In Leipzig und Nordrhein-Westfalen mehr als 12.000 Wohnungen.
Für Adler-Anleger sind das alles schlechte Nachrichten. Ihr Investment ist eindeutig in Gefahr. Bereits im Herbst 2021 waren erstmals kritische Stimmen gegen den Adler-Konzern aufgekommen. Ein Shortseller, der bereits den Wirecard-Skandal ins Laufen gebracht hatte, vermutete manipulierte Konzern-Bilanzen. Grundstücke sollen zu hoch bewertet worden sein. Die Bundesfinanzaufsicht Bafin, die daraufhin Überprüfungen einleitete, hat nun den Verdacht in einer Teil-Fehlerfeststellung bestätigt. „Das Immobilienprojekt „Glasmacherviertel“ in Düsseldorf-Gerresheim wurde mit 375 Millionen Euro angesetzt und damit um mindestens 170 Millionen Euro bis höchstens 233 Millionen Euro zu hoch bewertet“, teilte die Bafin am 1. August 2022 mit.Nach Ansicht der Behörde handle es sich bei der Bewertung der Immobilie nicht um einen repräsentativen Preis, der in einem „geordneten Geschäftsvorfall“ bei einem Verkauf hätte erzielt werden können.
Interessenbündnis für betroffene Anleger der Adler Group
Die neuesten Entwicklungen sind für Adler-Anleger besorgniserregend. Es kristallisiert sich durch die Bafin-Erkenntnisse heraus, dass Adler offensichtlich bei der Bewertung von Immobilien manipuliert hat. Die Konkurrenten verlieren das Interesse, Teile des Konzerns zu übernehmen. Auch der Branchen-Riese Vonovia hat beim Thema Übernahme nach eigenen Aussagen bereits abgewunken. Die Märkte hätten sich verändert und deswegen sei für sie die ursprüngliche Überlegung, die Adler Group zu übernehmen, definitiv vom Tisch, so Unternehmenschef Rolf Buch gegenüber der dpa. Für seriös hält wohl kaum einer mehr den Adler-Konzern. Den Anlegern ist aus Sicht der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer in jedem Fall ein Schaden entstanden. Die Verbraucher- und Anlegerschutzkanzlei bietet deshalb Betroffenen ein kostenloses Interessenbündnis an. Verbraucher, die sich beim entsprechenden Newsletter anmelden, erhalten Informationen über die neuesten Entwicklungen und Hintergründe des Skandals. Welche Möglichkeiten haben die Geschädigten, sich zur Wehr zu setzen? Die Kanzlei informiert regelmäßig und exklusiv. Dr. Stoll & Sauer bietet betroffenen Anlegern im Online-Check eine kostenlose Erstberatung an und stellt auf einer Website Informationen zur Verfügung. Gemeinsam lassen sich die Verluste womöglich minimieren.