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Dresdner Philharmonie

2. Außerordentlichen Konzert

(lifePR) (Dresden, )
Im Rahmen des 2. Außerordentlichen Konzertes wird nun die vierte und letzte Bearbeitung einer Fanfare von Brahms, diesmal von Alejandro Yagüe, der wie Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos in Burgos geboren wurde, vorgestellt.

Erste Entwürfe für das 2. Klavierkonzert entstanden nach einer Italienreise 1878. Ein Konzert der Superlative: Es ist in der Tat eines der längsten Klavierkonzerte und das erste, das gemäß dem sinfonischen Schema vier Sätze besitzt. »Symphonie mit obligatem Klavier« nannte es Eduard Hanslick und sah es zu Recht in der Tradition von Beethovens 5. Klavierkonzert. Anders als beim 1. Klavierkonzert war die Uraufführung am 9. November 1881 mit Brahms als Solisten in Pest ein großer Erfolg. Am 22. Februar 1882 spielte er das Werk im damals traditionellen »Aschermittwochskonzert« unter Hofkapellmeister Dr. Franz Wüllner in der Semperoper mit der »Königlichen musikalischen Kapelle» in Dresden. In den »Dresdner Nachrichten« konnte man lesen: »Die Komposition ist mehr eine Sinfonie mit obligatem Klavier, als ein Solistenkonzert, und ihr Schwerpunkt ruht im Orchester.« Über Brahms schrieb der damalige Rezensent: »Das Pathetische, edel auffassende, kraftvoll Selbstbewusste seines Vortrags verschmolz sich mit seiner Komposition aufs Schönste ...« Das, was Brahms in einem Brief bezüglich der 4. Sinfonie mitteilte - sein Streben ginge darum, aus einer Vielheit eine Einheit zu formen -, gilt in hervorragender Weise für dieses Konzert.

Johannes Brahms war ein Mensch, der stets auf Distanz und Unabhängigkeit Wert legte. Das hinterließ - nebenbei bemerkt - nicht nur biografische Spuren, sondern auch kompositorische. Er ist ein Meister des »Als ob«. Man könnte es auch im Sinne eines Aphorimus von Walter Benjamin als ein Verstecken bezeichnen, das »Spuren hinterlässt«. In keinem seiner Werke kann dies so genau erkannt werden wie in seiner 4. Sinfonie, die in den Jahren 1884/1885 entstanden ist und in einer Fassung für zwei Klaviere zum ersten Mal in vertrautem Kreis erklang. Nach dem ersten Satz herrschte ratloses Schweigen.

Man hatte anderes erwartet. Nicht ein so hochartifizielles Werk, das Brahms in der Tat auf der Höhe seines Schaffens und seine meisterhafte Beherrschung der kompositorischen Mittel zeigte. Es gibt kaum ein anderes Werk, in dem Brahms so sehr mit alten Kompositionstechniken experimentiert. Christoph Richter formuliert in Anlehnung an Umbertos These »Bücher sprechen immer über Bücher«, dass Brahms hier »Musik über Musik« schriebe. Brahms war involviert in die Edition mehrerer Gesamtausgaben, so dass man von reflektiertem Umgang mit der Geschichte sprechen kann. Hans Georg Gadamer nannte es »wirkungsgeschichtliches Bewusstsein«.

Nelson Freire - 1944 in Brasilien geboren - begann mit 3 Jahren Klavier zu spielen, hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt als 5-Jähriger und gewann mit 12 Jahren den Internationalen Klavierwettbewerb von Rio de Janeiro (Jury: Marguerite Long, Guiomar Novaes, Lili Kraus). Ein Stipendium ermöglichte ihm ein Studium in Wien bei B. Seidlhofer, dem Lehrer u.a. von Gulda. Sieben Jahre später gewann er sowohl die Dinu-Lipatti-Medaille in London als auch den 1. Preis beim Internationalen Vianna da Motta Wettbewerb in Lissabon. Nelson Freire bekommt Einladungen der namhaftesten Orchester und arbeitet mit den herausragendsten Dirigenten: Pierre Boulez, Riccardo Chailly, Charles Dutoit, Valery Gergiev, Fabio Luisi, Lorin Maazel, Kurt Masur, Ingo Metzmacher, Rudolf Kempe, Vaclav Neumann, Seiji Ozawa, André Previn, Gennady Roschdestwenski, David Zinman, Hugh Wolff u.a. Soloabende gibt er in allen wichtigen Musikzentren weltweit. Unvergesslich sind seine Duoabende mit Martha Argerich. Von der französischen Zeitung »Victoires de la Musique« wurde Nelson Freire zum »Soloist of the Year 2002« sowie 2005 mit dem »Victoire d'Honneur« für sein Lebenswerk gekürt.

2. Zyklus-Konzert
18. September, 19.30 Uhr, Festsaal im Kulturpalast
19. September, 19.30 Uhr, Festsaal im Kulturpalast

Alejandro Yagüe (geb. 1947)
BRAHMSFARE per ottoni (UA)

JOHANNES BRAHMS (1833 - 1897)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83

Pause
JOHANNES BRAHMS (1833 - 1897)
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos
Nelson Freire | Klavier

Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt
Mo bis Fr, 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
Tel. 0351 / 4 866 866, Fax 0351 / 4 866 353
ticket@dresdnerphilharmonie.de | www.dresdnerphilharmonie.de
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