Der Pianist des Abends ist nun Kirill Gerstein. "Verdientermaßen auf der Überholspur zu einer großen Karriere." schreibt die Boston Globe. Er ist einer der faszinierendsten jungen Musiker unserer Zeit. Seine meisterhafte Technik, musikalische Entdeckerlust und mutigen Interpretationen in der klassischen Musik und im Jazz hinterlassen tiefen Eindruck. Im Januar 2010 gewann Gerstein den zum sechsten Mal verliehenen Gilmore Artist Award. Diese Auszeichnung wird - unabhängig von Alter und Nationalität - an außergewöhnliche Pianisten verliehen, die über umfassendes und profundes musikalisches Können und Charisma verfügen und eine Karriere als große internationale Konzertkünstler anstreben und auch aufrechterhalten können. Der 1979 im russischen Woronesch geborene Gerstein begann seine musikalische Ausbildung an einer russischen Begabtenschule und brachte sich das Jazzspielen bei, indem er sich durch die umfangreiche Schallplattensammlung seiner Eltern hörte. Mit 14 setzte er sein Jazzstudium am Bostoner Berklee College of Music fort. Er war dort der jüngste Student in der Geschichte dieses Instituts. Daneben arbeitete er auch weiterhin an seinem klassischen Repertoire. Nachdem er an zwei Sommerkursen der Boston University in Tanglewood teilgenommen hatte, beschloss er, seinen Schwerpunkt auf die klassische Musik zu legen. Er zog nach New York, nahm dort an der Manhattan School of Music Unterricht bei Solomon Mikowsky und graduierte mit den Abschlüssen Bachelor und Master. Anschließend bildete er sich bei Dmitri Bashkirov in Madrid und Ferenc Rados in Budapest fort. Zu den Höhepunkten der Saison 2009/10 gehörten Debüts in Nordamerika mit dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Charles Dutoit und dem Saint Paul Chamber Orchestra sowie erneute Engagements mit den Sinfonieorchestern aus Detroit, Houston und Oregon. In Europa war Kirill Gerstein mit den Münchner und Rotterdamer Philharmonikern, dem Royal Philharmonic Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem WDR Sinfonieorchester und dem Gürzenich Orchester Köln, dem Staatsorchester Stuttgart, den schwedischen und finnischen Radiosinfonieorchestern sowie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin zu hören. Zu den Engagements 2010/11 Gersteins in Nordamerika zählen Auftritte mit den großen Orchester aus Los Angeles, dem Philadelphia Orchestra, dem Cleveland Orchestra sowie Konzertabende in Boston, New York, Cincinnati, Detroit und Washington unter anderem. Die Kammermusik liegt Kirill Gerstein auch sehr am Herzen, so arbeitet er mit Tabea Zimmermann, Steven Isserlis, Emanuel Pahud, Clemens Hagen und Kolja Blacher im Trio, sowie mit den Quartetten Hagen und Kuss zusammen. 2008 debütierte er bei den Salzburger Festspielen mit Werken für Soloklavier sowie für zwei Klaviere mit András Schiff. Mit seinen Kammermusikpartnern und auch solo konzertierte er in den namhaften Sälen in Paris, Prag, Hamburg, in der Franz-Liszt-Akademie in Budapest, in der Wigmore und der Queen Elizabeth Hall in London sowie kürzlich bei dem Gilmore International Keyboard Festival. Er gastiert regelmäßig bei den Festivals in Verbier, Aixen-Provence, Luzern und beim Jerusalem Chamber Music Festival.
Seine Preise beinhalten den Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv 2001, 2002 wurde er schon mit dem Gilmore Young Artist Award ausgezeichnet, in der Saison 2005/06 war er "Rising Star" der New Yorker Carnegie Hall und die jüngste Preise Gilmore Artist Award und Avery-Fisher-Grant 2010 vervollständigen die Auszeichnungen. Gersteins erste Solo-CD wird bei Myrios Classics voraussichtlich im November 2010 erscheinen, mit Werken von Liszt, Schumann und der erste Aufnahme "Ophelia's Last Dance" des Komponisten Oliver Knussen (welches er auch im Mai 2010 uraufgeführt hat). Kirill Gerstein ist seit 2003 amerikanischer Staatsbürger und lehrt gegenwärtig als Professor für Klavier an der Stuttgarter Musikhochschule.
1. Außerordentliches Konzert
11. September, 19.30 Uhr, Festsaal im Kulturpalast
LAURA VEGA (GEB. 1978)
Brahmsianafanfarria (UA)
JOHANNES BRAHMS (1833 - 1897)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15
Pause
JOHANNES BRAHMS (1833 - 1897)
Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos
Kirill Gerstein | Klavier